Beschreibung
InhaltsangabeInhalt Versammlung Die Stadt, eine Volksversammlung 9 Architektonische Bedingungen freien Handelns Ludger Schwarte 'Jede Stadt ist ein Seelenzustand' 17 Über städtische Vergesellschaftung und Identitätsanforderung Martina Löw Civicism 27 Plädoyer für ein Stadt-Ethos zwischen Kosmopolitismus und urbaner Partikularität Daniel A. Bell/Avner de-Shalit Transit34 Ein Spaziergang durch eine vorläufige Zeit Christine Dissmann Zeitschichten 42 Historische Überlegungen zur Zukunft von urbanen Räumen Benjamin Steiner Ist es links?: >Gegen GentrifizierungChristoph Twickel/Arnd Pollmann/Andrej Holm/Peter Siller Paradoxale Mobilität 51 Raumeroberung und Raumkontrolle durch Mobilität Friedrich von Borries Ordnung und Chaos 57 Bedingungen der urbanen Stadt Walter Siebel Der wahre Text: >Wir über unsNeue Berliner Sprachkritik Zersplitterung Ethnische Schließung 73 Eine soziologische Spezifikation des Ghettos Loïc Wacquant 'Revival der Community'80 Interview Geoff Dench Kleine Stadt, große Häuser 87 Von der Industriestadt zur Transfergesellschaft Andreas Willisch Nach Moskau 95 Russland ist eine Chimäre, Moskau deren Gesicht Nikita Alexeev Einheitliche Zersplitterung 101 Finden und Erinnern in den verworrenen Städten Mitteleuropas Levente Polyák Leerstand 106 Zu den aktuellen sozialen Kämpfen um die Stadt in São Paulo Bianca Tavolari Provincializing Humboldt 113 Der Diskurs um den Berliner Schlossplatz als gesellschaftspolitischer Gradmesser Nina Brodowski Leben im Kapitalismus: >Wie Kassel in den 80ernIna Kerner Collage City 118 Von Ordos nach Berlin: Die Stadt als Fragment Arno Brandlhuber/Anna-Catharina Gebbers BildschirmRealität 124 Über den zentralen Platz in der Planstadt Ordos, China Vera Tollmann Mein halbes Jahr >Musik>Film Umgehung 'Stadt, Land, Flucht'145 Mein halbes Jahr: >Literatur spezialGespräch Anna Sailer, Anna-Catharina Gebbers, Judith Karcher und Peter Siller Fluchtlinien entlang 9/11156 Episoden I bis III Füsun Türetken Berlin del Mar 163 Rückblick auf eine künstlerische Stadtintervention Franziska Werner/Mark Thomann Hallo Karthago/Hallo Rom: >Das VersprechenSusann Neuenfeldt/Simon Strick Bildpolitik: >BesetzungMartin Saar Schönheiten American Dystopia 177 Dämonische Städte in der amerikanischen Literatur Christian Frühm Tonspuren 178 Memory Loops von Michaela Melián AnnaCatharina Gebbers Nackte Stadt 179 Christopher Wools Künstlerbuch East Broadway Breakdown Leo Lencsés Gangster's Paradise 180 Raumausstatter im großen Haus: Die TV-Serie The Wire Jan Engelmann Reizüberflutung 181 Georg Simmels Die Großstädte und das Geistesleben Christoph Raiser Kein Platz 183 Tatjana Turanskyjs Eine flexible Frau Julia Roth Schön und unverzichtbar 184 Walter Benjamins Passagen-Werk Jörg Schaub Raumschlacht 185 Fritz Langs architektonische Utopien in Metropolis Franziska Humphreys-Schottmann Santa Monica Pier186 Christa Wolfs Stadt der Engel oder The overcoat of Dr. Freud Anna Sailer Müll und Menschen187 Megacities Michael Glawoggers Geschichten vom Überleben Kerstin Carlstedt Roundtable 188 Autorinnen und Autoren 190 Impressum 192
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Julia Berke-Müller
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InhaltsangabeInhalt Versammlung Die Stadt, eine Volksversammlung 9 Architektonische Bedingungen freien Handelns Ludger Schwarte 'Jede Stadt ist ein Seelenzustand' 17 Über städtische Vergesellschaftung und Identitätsanforderung Martina Löw Civicism 27 Plädoyer für ein Stadt-Ethos zwischen Kosmopolitismus und urbaner Partikularität Daniel A. Bell/Avner de-Shalit Transit34 Ein Spaziergang durch eine vorläufige Zeit Christine Dissmann Zeitschichten 42 Historische Überlegungen zur Zukunft von urbanen Räumen Benjamin Steiner Ist es links?: >Gegen GentrifizierungWir über unsWie Kassel in den 80ernMusikFilmLiteratur spezialDas VersprechenBesetzung<174 Martin Saar Schönheiten American Dystopia 177 Dämonische Städte in der amerikanischen Literatur Christian Frühm Tonspuren 178 Memory Loops von Michaela Melián AnnaCatharina Gebbers Nackte Stadt 179 Christopher Wools Künstlerbuch East Broadway Breakdown Leo Lencsés Gangster's Paradise 180 Raumausstatter im großen Haus: Die TV-Serie The Wire Jan Engelmann Reizüberflutung 181 Georg Simmels Die Großstädte und das Geistesleben Christoph Raiser Kein Platz 183 Tatjana Turanskyjs Eine flexible Frau Julia Roth Schön und unverzichtbar 184 Walter Benjamins Passagen-Werk Jörg Schaub Raumschlacht 185 Fritz Langs architektonische Utopien in Metropolis Franziska Humphreys-Schottmann Santa Monica Pier186 Christa Wolfs Stadt der Engel oder The overcoat of Dr. Freud Anna Sailer Müll und Menschen187 Megacities Michael Glawoggers Geschichten vom Überleben Kerstin Carlstedt Roundtable 188 Autorinnen und Autoren 190 Impressum 192
Leseprobe
Liebe Leserin, Lieber Leser, die Stadt feiert ein großes Comeback. Ihre Lichter strahlen bis in die tiefste Provinz. Und alle wollen dabei sein. Die Jungen, weil was los ist. Die Mittelalten wegen der Dienstleistungs- und Kreativjobs. Und die Älteren, weil die Infrastruktur auf dem Land vor die Hunde gegangen ist. Aber können die Städte ihre großen Versprechen halten? Teil der pulsierenden Stadt zu sein ist alles andere als einfach und die Ernüchterung kann schmerzlich sein. Gemeinsam alleine. Die Entwicklung ist widersprüchlich: Während bestimmte Städte massiv an Einwohnern und Einnahmen verloren haben, stehen andere vor einer beispiellosen Wachstumsphase. Und auch der Riss durch die Städte nimmt zu: Die "Gated Communities" wachsen ebenso wie die sozial schwachen Viertel. Die Stadt als Beute. Gleichzeitig sind die Städte Refugien für andere Lebensformen und Lebensstile, Laboratorien für andere Formen des Zusammenlebens, des Arbeitens, des Wohnens und der Mobilität. Die Stadt als Befreiung. Entsprechend wurde über die Stadt in den letzten Jahren viel nachgedacht und geschrieben - und doch bleiben die einzelnen Gruppen seltsam unter sich: Stadtplaner reden mit Stadtplanern, Stadtpolitiker mit Stadtpolitikern, Stadttheoretiker mit Stadttheoretikern, Architekten mit Architekten, Künstler mit Künstlern. Und viele reden gar nicht mit. Ludger Schwarte betrachtet in seinem einführenden Essay die Idee der Stadt als Volksversammlung, als republikanischen Ort der Auseinandersetzung (S.?9). Martina Löw beschreibt anschließend in ihrem Beitrag, wie Stadt und Seele sich durchdringen, wie städtische Vergesellschaftung und Identitätsanforderung zusammenhängen (S.?17). Für Walter Siebel manifestiert sich Urbanität hingegen im Zusammenspiel von Ordnung und Chaos, von rationaler Planung und spontaner Kreativität (S.?57). Und Benjamin Steiner beschreibt Städte entsprechend nicht nur als Ausdruck einer dynamischen Modernisierung, sondern auch als monumentales Gedächtnis der Vergangenheit (S.?42). Daniel A. Bell und Avner de-Shalit plädieren in ihrem Beitrag für ein Stadt-Ethos zwischen Kosmopolitismus und urbaner Partikularität (S.?27). Loïc Wacquant nähert sich in seinem Text dem unscharfen Begriff des "Ghettos" (S.?73). Füsun Türetken zeigt in drei Episoden, wie 9/11 unser Bild von der Stadt verändert hat (S.?156). Und Friedrich von Borries befasst sich in seinem Beitrag mit den Paradoxien urbaner Mobilität zwischen Freiheitsdrang und Raumkontrolle (S.?51). polar blickt auch in dieser Ausgabe über den Tellerrand hinaus: Nikita Alexeev bringt uns nach Moskau und zeigt, wie sich Architektur und öffentliche Zeichensetzungen seit dem 19. Jahrhundert verändert haben (S.?95). Levente Polyák macht sich auf die Suche nach den "verwirrten Städten" Mitteleuropas (S.?101). Im polar-Interview gibt Geoff Dench Auskunft über die bewegte Entwicklung des Londoner East End, des traditionellen Orts der englischen Arbeiterklasse, der inzwischen zum Szeneviertel geworden ist (S.?80). Bianca Tavolari berichtet aus São Paulo von den aktuellen sozialen Kämpfen um leerstehende Wohnungen im alten Stadtzentrum (S.?106). In ihrem Bildessay inspiziert Vera Tollmann den zentralen Platz der chinesischen Planstadt Ordos in der Inneren Mongolei (S.?124). Und auch Arno Brandlhuber und Anna-Catharina Gebbers befassen sich mit städtebaulichen Phänomenen in Ordos - und schlagen eine Brücke nach Berlin, wo sie die Chance in Fragment und Collage entdecken (S.?118). Wir kehren also auch vor der eigenen Tür: Mit Blick auf Berlin zeigt Nina Brodowski am Beispiel der Bebauung des Berliner Schlossplatzes, wie sich die Hauptstadt als Mitte der Republik inszenieren will (S.?113). Andreas Willisch berichtet in seinem Beitrag von den Umbrüchen in Wittenberge, wo in einem Langzeitprojekt von 2007 bis 2012 20 Sozialwissenschaftler und Theaterkünstler arbeiteten und wohnten (S.?87). Anna Sailer, Anna-Catharina Gebbers, Judith Karcher und Peter Si