0

Ökologie und Freiheit

Wie leben, polar 6

Erschienen am 31.12.2018, 1. Auflage 2009
12,00 €
(inkl. MwSt.)

Nachfragen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593388984
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., mit zahlreichen Abb.
Format (T/L/B): 0.9 x 23 x 16 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

InhaltsangabeKollaps Anpassung an das Unvermeidliche?9 Klimawandel als kulturelles Problem Claus Leggewie/Harald Welzer Ökologischer Materialismus 15 Wie die Natur politisch wird Jürgen Trittin Heavy Metal Freeway23 Autofahren am Rande des Nervenzusammenbruchs Mike Davis Kondensate des Protests28 Anmerkungen zum Verhältnis von Kunst und Ökologie Christine Heidemann Konflikt statt Konsens35 Zur vergeblichen Demokratisierung der Umwelt Anton Leist Ist es links?: >EntfremdungArnd Pollmann, Stefan Huster, Johan Frederik Hartle, Ödön von Horváth Bleib und komm wieder42 Der BicazStausee in der rumänischen Moldowa Anja Wenzel Das Klima ist ein Klima ist ein Klima50 Kunst und Klimawandel als geschlossenes System Raimar Stange Der wahre Text: >Nachhaltigkeitsbericht 2008Neue Berliner Sprachkritik Bildpolitik: >NaturschutzMartin Saar Sinncontainer: >VerzichtStephan Ertner Wider die Natur Die Natur ruft73 Wem gegenüber sind wir verantwortlich? Émilie Hache/ Bruno Latour Technologische Tiere81 Was ist natürlich an der menschlichen Natur? John Dupré Widerstand gegen das Verschwinden89 Die Erfahrung der Mapuche Chacho Liempe Natürlich leben97 Überlegungen zur Natürlichkeit als Maß des menschlichen Handelns Oliver Müller Wind und Werbung102 Eine chinesische Bildrecherche Vera Tollmann Reise ins Wunderland106 Vom Finden, was man nicht gesucht hat Michaela Vieser Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn?115 Hirnforschung und Dekonstruktion Sigrid Schmitz Leben im Kapitalismus: >Scham, Norm, MesserIna Kerner Das Wissen der Tiere 123 Anmerkungen zu und Marcel Beyer und Dietmar Daths Cord Riechelmann Mein halbes Jahr >Musik>Film>Literatur Elektrische Monde 'Tod dem Mondenschein'145 100 Jahre Futurismus Thomas Schramme Ein Manifest für Cyborgs153 Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften Donna Haraway It takes a fool to remain sane161 Spätmoderner Körperkult als Arbeit am eigenen Fremdkörper Arnd Pollmann Transurbane Felder168 Landschaften und Bürgerschaftlichkeit in Europa Franck Hofmann Schönheiten Schlechtes Wetter177 Die Katastrophenthriller des Adalbert Stifter Michael Eggers Zugerichtet178 Der Cyborg als feministische Utopie Julie Miess Das wüste Land179 Raoul Schrotts Erzählung Khamsin Metin Genc Brake is beautiful180 'Verbotene Früchte' von Blumfeld Anja Höfer Aus heiterem Himmel181 Tierbeobachtungen von Douglas Adams und Mark Cawardine Christoph Raiser Geradewegs in die Hölle183 Ulrich Seidls 'Tierische Liebe' Kerstin Carlstedt Gmögigi Sprach, gfürchtigi Berg184 Tim Krohns Bergromanpaar 'Quatemberkinder' und 'Vrenelis Gärtli' Daniel Ulbrich Perfekt185 'XXY' von Lucia Puenzo Julia Roth Ungeheuer186 John Stuart Mill über die Natur Thomas Schramme Krone der Schöpfung187 Michel Gondrys Debutfilm 'Human Nature' Susanne Schmetkamp Roundtable188 Autorinnen und Autoren190 Impressum192

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Campus Verlag GmbH
Julia Berke-Müller
info@campus.de
Kurfürstenstr. 49
DE 60486 Frankfurt

Autorenportrait

InhaltsangabeKollaps Anpassung an das Unvermeidliche?9 Klimawandel als kulturelles Problem Claus Leggewie/Harald Welzer Ökologischer Materialismus 15 Wie die Natur politisch wird Jürgen Trittin Heavy Metal Freeway23 Autofahren am Rande des Nervenzusammenbruchs Mike Davis Kondensate des Protests28 Anmerkungen zum Verhältnis von Kunst und Ökologie Christine Heidemann Konflikt statt Konsens35 Zur vergeblichen Demokratisierung der Umwelt Anton Leist Ist es links?:>EntfremdungArnd Pollmann, Stefan Huster, Johan Frederik Hartle, Ödön von Horvath Bleib und komm wieder42 Der Bicaz-Stausee in der rumänischen Moldowa Anja Wenzel Das Klima ist ein Klima ist ein Klima50 Kunst und Klimawandel als geschlossenes System Raimar Stange Der wahre Text:>Nachhaltigkeitsbericht 2008Neue Berliner Sprachkritik Bildpolitik:>NaturschutzMartin Saar Sinncontainer:>VerzichtStephan Ertner Wider die Natur Die Natur ruft73 Wem gegenüber sind wir verantwortlich? Emilie Hache/ Bruno Latour Technologische Tiere81 Was ist natürlich an der menschlichen Natur? John Dupre Widerstand gegen das Verschwinden89 Die Erfahrung der Mapuche Chacho Liempe Natürlich leben97 Überlegungen zur Natürlichkeit als Maß des menschlichen Handelns Oliver Müller Wind und Werbung102 Eine chinesische Bildrecherche Vera Tollmann Reise ins Wunderland106 Vom Finden, was man nicht gesucht hat Michaela Vieser Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn?115 Hirnforschung und Dekonstruktion Sigrid Schmitz Leben im Kapitalismus:>Scham, Norm, MesserIna Kerner Das Wissen der Tiere 123 Anmerkungen zu und Marcel Beyer und Dietmar Daths Cord Riechelmann Mein halbes Jahr>MusikFilmLiteratur Elektrische Monde "Tod dem Mondenschein"145 100 Jahre Futurismus Thomas Schramme Ein Manifest für Cyborgs153 Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften Donna Haraway It takes a fool to remain sane161 Spätmoderner Körperkult als Arbeit am eigenen Fremdkörper Arnd Pollmann Transurbane Felder168 Landschaften und Bürgerschaftlichkeit in Europa Franck Hofmann Schönheiten Schlechtes Wetter177 Die Katastrophenthriller des Adalbert Stifter Michael Eggers Zugerichtet178 Der Cyborg als feministische Utopie Julie Miess Das wüste Land179 Raoul Schrotts Erzählung Khamsin Metin Genc Brake is beautiful180 "Verbotene Früchte" von Blumfeld Anja Höfer Aus heiterem Himmel181 Tierbeobachtungen von Douglas Adams und Mark Cawardine Christoph Raiser Geradewegs in die Hölle183 Ulrich Seidls "Tierische Liebe" Kerstin Carlstedt Gmögigi Sprach, gfürchtigi Berg184 Tim Krohns Bergromanpaar "Quatemberkinder" und "Vrenelis Gärtli" Daniel Ulbrich Perfekt185 "XXY" von Lucia Puenzo Julia Roth Ungeheuer186 John Stuart Mill über die Natur Thomas Schramme Krone der Schöpfung187 Michel Gondrys Debutfilm "Human Nature" Susanne Schmetkamp Roundtable188 Autorinnen und Autoren190 Impressum192

Leseprobe

Jürgen Trittin Ökologischer Materialismus Wie die Natur politisch wird Eigenwert der Natur oder Lebensgrundlagen für den Menschen: Fundamentalistische Naturschützer und pragmatische Ökologen begründen unterschiedlich, sind manchmal uneinig und kämpfen doch meist für das Gleiche. Um ökologische Politik aber global durchzusetzen, muss der Mensch seine Interessen in der Umwelt erkennen. Natur wird politisch wenn sie menschliche Fürsprecher im politischen Raum findet. Flora, Fauna, Lebensraum und Atmosphäre - der hier vorerst gemeinte Alltagssinn von 'Natur' - treten dann in die Sphäre der Verhandlung von Interessen und der weltanschaulichen Differenzen ein. Warum geschieht das? Das Bundesnaturschutzgesetz begründet den Schutz von 'Natur und Landschaft' mit ihrem 'eigenen Wert' und als 'Lebensgrundlagen des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen'. Die Rede ist von der 'Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes', der 'nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter', den 'Lebensräumen' der 'Tier- und Pflanzenwelt' sowie der 'Vielfalt, Eigenart und Schönheit' von Natur und Landschaft (Paragraph 1 BNatSchG). Diese Doppelbegründung über einen Eigenwert der Natur und einen Nutzwert für den Menschen ist auch im öffentlichen Diskurs über Umweltthemen verbreitet. Im Grunde handelt es sich um zwei ganz verschiedene Argumente. Da nicht jeder die Schutzwürdigkeit gewachsener Natur unmittelbar teilt, wird Naturschutz oft indirekt gerechtfertigt über seine Funktion für die Erhaltung eines größeren ökologischen Zusammenhangs, der dann wiederum für den Menschen und seine ökologische Nische lebenswichtig ist. Auch was zunächst unnütz, hässlich oder gar gefährlich ist, kann dann als erhaltungswürdig angesehen werden. Ein großer ökologischer Zusammenhang ist zum Beispiel das Weltklima, für das etwa riesige Regenwaldgebiete vor dem Zugriff unmittelbarer menschlicher Zwecke geschützt werden müssen, weil sie indirekt über ihren Beitrag zum Klima für den Menschen eine Überlebensfunktion erfüllen. Im Gegensatz dazu verzichtet die Argumentation über den Eigenwert der Natur auf den Nachweis ihres Nutzens für den Menschen. Aus welchen Motiven speist sich die nicht-utilitaristische menschliche Fürsprache für den Naturerhalt? Der Eigenwert der Natur kann über das Erlebnis ihrer Schönheit, Vielfalt und Pracht dem menschlichen Beobachter unmittelbar einleuchten. Er geht aber nicht in ihrem Dasein für das menschliche Naturerleben auf. Das Erleben führt zu einem Staunen über das natürlich Entstandene und zu Ehrfurcht und Respekt gegenüber der Natur. Dieser Respekt muss nicht religiös motiviert sein, ist es aber oft. Ein zu bewahrender Wert der Natur liegt dann in ihrem göttlichen Charakter, der unabhängig vom Menschen besteht und geglaubt wird. Der Respekt gegenüber dem Eigenwert der Natur kann aber auch aus menschlicher Selbstkritik abgeleitet werden. Die zerstörerische Geschichte des Menschen gegenüber sich selbst und der Natur kann den menschlichen Betrachter zu einer Ethik der Selbstbeschränkung führen. Der Natur wird im Vergleich mit der menschlichen Welt ein höherer Wert zugeschrieben und daher Zurückhaltung gegenüber der Natur gefordert. Wer sich ohnehin für den Naturschutz begeistert, wird meinen, das sei einfach beides richtig. Doch die unterschiedliche Argumentation hat im politischen Raum Konsequenzen. Was wird geschützt: Natur - Umwelt - Ökosystem Jenseits des oben salopp benutzen Alltagssinnes von 'Natur' wird gleich unklar, was überhaupt bewahrt werden soll. Der Naturbegriff schillert. Im umfassenden Sinne ist er dem Übernatürlichen entgegengesetzt und schließt den Menschen und seine Welt ein. Dann wären auch Waldzerstörung und Flussvergiftung, Klimakatastrophe und eine mögliche Unbewohnbarkeit der Erde 'natürliche' Prozesse und der Begriff wird zur Begründung einer spezifisch ökologischen Politik unbrauchbar. Gebräuchlich ist es auch, 'Natur' dem 'Künstlichen', vom Menschen Geschaffenen entgegenzu

Inhalt

Kollaps Anpassung an das Unvermeidliche?9 Klimawandel als kulturelles Problem Claus Leggewie/Harald Welzer Ökologischer Materialismus 15 Wie die Natur politisch wird Jürgen Trittin Heavy Metal Freeway23 Autofahren am Rande des Nervenzusammenbruchs Mike Davis Kondensate des Protests28 Anmerkungen zum Verhältnis von Kunst und Ökologie Christine Heidemann Konflikt statt Konsens35 Zur vergeblichen Demokratisierung der Umwelt Anton Leist Ist es links?:>EntfremdungArnd Pollmann, Stefan Huster, Johan Frederik Hartle, Ödön von Horvath Bleib und komm wieder42 Der Bicaz-Stausee in der rumänischen Moldowa Anja Wenzel Das Klima ist ein Klima ist ein Klima50 Kunst und Klimawandel als geschlossenes System Raimar Stange Der wahre Text:>Nachhaltigkeitsbericht 2008Neue Berliner Sprachkritik Bildpolitik:>NaturschutzMartin Saar Sinncontainer:>VerzichtStephan Ertner Wider die Natur Die Natur ruft73 Wem gegenüber sind wir verantwortlich? Emilie Hache/ Bruno Latour Technologische Tiere81 Was ist natürlich an der menschlichen Natur? John Dupre Widerstand gegen das Verschwinden89 Die Erfahrung der Mapuche Chacho Liempe Natürlich leben97 Überlegungen zur Natürlichkeit als Maß des menschlichen Handelns Oliver Müller Wind und Werbung102 Eine chinesische Bildrecherche Vera Tollmann Reise ins Wunderland106 Vom Finden, was man nicht gesucht hat Michaela Vieser Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn?115 Hirnforschung und Dekonstruktion Sigrid Schmitz Leben im Kapitalismus:>Scham, Norm, MesserIna Kerner Das Wissen der Tiere 123 Anmerkungen zu und Marcel Beyer und Dietmar Daths Cord Riechelmann Mein halbes Jahr>MusikFilmLiteratur Elektrische Monde ''Tod dem Mondenschein''145 100 Jahre Futurismus Thomas Schramme Ein Manifest für Cyborgs153 Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften Donna Haraway It takes a fool to remain sane161 Spätmoderner Körperkult als Arbeit am eigenen Fremdkörper Arnd Pollmann Transurbane Felder168 Landschaften und Bürgerschaftlichkeit in Europa Franck Hofmann Schönheiten Schlechtes Wetter177 Die Katastrophenthriller des Adalbert Stifter Michael Eggers Zugerichtet178 Der Cyborg als feministische Utopie Julie Miess Das wüste Land179 Raoul Schrotts Erzählung Khamsin Metin Genc Brake is beautiful180 ''Verbotene Früchte'' von Blumfeld Anja Höfer Aus heiterem Himmel181 Tierbeobachtungen von Douglas Adams und Mark Cawardine Christoph Raiser Geradewegs in die Hölle183 Ulrich Seidls ''Tierische Liebe'' Kerstin Carlstedt Gmögigi Sprach, gfürchtigi Berg184 Tim Krohns Bergromanpaar ''Quatemberkinder'' und ''Vrenelis Gärtli'' Daniel Ulbrich Perfekt185 ''XXY'' von Lucia Puenzo Julia Roth Ungeheuer186 John Stuart Mill über die Natur Thomas Schramme Krone der Schöpfung187 Michel Gondrys Debutfilm ''Human Nature'' Susanne Schmetkamp Roundtable188 Autorinnen und Autoren190 Impressum192

Schlagzeile

' polar' Nr. 6 - Halbjahresmagazin