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Liebe ohne Alibi

Roman

Erschienen am 03.08.2009
8,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453406162
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 18.7 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Solomon gegen Lord: Wer klagt, verliert Ein neuer Auftritt für das Duo Solomon & Lord: Der nächtliche Anruf seines Neffen Bobby katapultiert Steve in einen nervenaufreibenden Fall. Militante Tierschützer haben zwei Delphine aus einem Wasserpark »befreit« und noch vor Anbruch des Tages gibt es den ersten Toten. Doch damit nicht genug: Die gegnerische Seite vertritt - Victoria! Steve stehen harte Zeiten bevor, beruflich wie privat . Der vierte Teil der beliebten Anwaltsserie.

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Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Leseprobe

Kurz nach zwei Uhr morgens. Steve Solomon jagte die Kaimauer entlang, um sich den Kerl auf dem Jetski zu schnappen. Schwarzer Neoprenanzug. Schwarzer Helm. Dunkles Visier. Darth-Vader-Look. Der Typ zeigte Steve den Stinkefinger und gab Gas. Der Jetski schoss los, hob ab, landete klatschend wieder auf den Wellen und röhrte in Richtung Biscayne Bay davon. "Halt ihn auf, Onkel Steve!" Bobby spornte ihn an. Steve hatte seinem zwölfjährigen Neffen zwar befohlen, auf dem Dock zu warten, aber der Junge lief ihm nach. "Du kriegst ihn!" Sicher, Kiddo. Überlass es nur mir, die Bösen zu schnappen, die Delfine zu schützen und die Welt zu retten. Der Viertelmond hing wie eine Sichel über der Bay. Im Cetacean Park hätte es jetzt eigentlich ganz still sein müssen. Das Wasser im Kanal sollte sich sanft in der feuchten Brise kräuseln, die Luft nach Salz und Tang riechen. Stattdessen knurrte der Jetski wie eine wütende Bestie und fauchte ölige Abgase ins Kielwasser. Steve legte einen Zahn zu. Als Kind war er der schnellste jüdische Läufer im Pine Tree Drive gewesen, wo es zugegebenermaßen mehr Versager als Sprinter gab. Ihm blieb nur eine Chance, um den Burschen zu schnappen. Die Fahrrinne verlief knapp 300 Meter weit geradeaus, bevor sie nach rechts abknickte und nach weiteren 200 Metern ins offene Meer mündete. Wenn er abkürzte und quer über die freie Fläche lief, konnte er den Jetski an der Mündung abfangen. Steve warf einen Blick über die Schulter. Bobby war stehen geblieben. Vielleicht, weil ihm die Puste ausgegangen war, vielleicht, weil er verspätet doch noch gehorchte. Steve lief aufrecht, mit geradem Rücken, die Schultern locker, der Kopf ruhig. Auf kurzen Strecken war er kaum zu schlagen. Beim Baseball an der Uni von Miami war er der Spezialist für den Sprint zur nächsten Base gewesen. Läppische dreißig Meter. Doch auf Langstrecken war er eine Niete. Keine Ausdauer fürs Training, nicht leidensfähig genug. Bevor er Victoria kennenlernte, war er auch im Privatleben ein Sprinter gewesen. 100 Meter Kurzstreckenläufe, 100 Tage Kurzzeitbeziehungen. Er flog förmlich, und seine Füße berührten kaum den Boden. Mit einem Satz sprang er über einen herumliegenden Ast. Ein rascher Blick zu dem Kerl auf dem Jetski. Steve bemerkte das Tauchermesser in einer Scheide über dessen Fußgelenk. Er kalkulierte Zeit und Entfernung - und die möglichen Verletzungen. Stichwunde, Gehirnerschütterung, Ertrinken. Sie würden die Mündung gleichzeitig erreichen. An der Uferböschung stieß sich Steve mit dem Fuß ab. Er stürzte ins Leere. Mit ausgebreiteten Armen flog er auf den Mann mit dem Jetski zu und dachte. Was zum Teufel tue ich hier? Zwei Vom Bett zur Bay Eine Stunde bevor er in die Dunkelheit über der Biscayne Bay sprang, hatte sich Steve noch in der Löffelchen-Position an seine Freundin und Kanzleipartnerin Victoria Lord geschmiegt. Ihr Haar hatte ihn an der Nase gekitzelt, ihr Duft seine Träume versüßt. Bis ihn das Telefon aus dem Schlaf riss. Wade Grisby vom Cetacean Park. Victoria regte sich, als Steve seine Hurricane Running-Shorts und das T-Shirt mit dem Spruch "Was, wenn es doch nur um das Eine geht?" überstreifte. "Bobby", flüsterte Steve. Mehr war nicht nötig. Victoria drehte sich um, ihr blondes Haar fiel wie ein Fächer über das Kissen. "Delfine oder Sterne?" Steve wusste, was sie meinte. Bobby war schon mal nachts ins Planetarium eingebrochen, als ein Meteoritenschwarm angekündigt war. Und in letzter Zeit war der Bursche ein paar Mal ausgebüxt, um mit den Delfinen in Key Biscayne zu spielen. Steve strich Victoria über die Wange. "Delfine. Wade Grisby hat ihn beim Plaudern mit Spunky und Misty erwischt." Plaudern. Reden und Zuhören. Bobby war davon überzeugt, Delfinesisch zu verstehen, wie er es nannte. Der Junge schrieb sogar gerade an einem Wörterbuch über all die Klick-, Pfeif- und Ächztöne, die die Tiere von sich gaben. Victoria stützte sich auf den Ellbogen. In ihrem durchsichtigen schwarzen Negligé und mit den