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Reden ist Silber, Schweigen dein Tod

Erschienen am 15.07.2021
8,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963622168
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Rae Burke hat als investigative Journalistin für eine gute Story schon viel aufs Spiel gesetzt - aber diesmal geht es um mehr. Ihre Schwägerin Zoey wird vermisst, und als Rae sich auf Spurensuche in ihrer Vergangenheit begibt, kommen erschreckende Dinge ans Licht. Niemand könnte als Unterstützer in dieser Sache besser geeignet sein als Liam McKade. Doch wird der ehemalige Undercover-Ermittler sich darauf einlassen, wieder mit ihr zusammenzuarbeiten? Immerhin hat sie ihm beim letzten Mal nicht nur das Herz gebrochen - er wäre ihretwegen auch beinahe gestorben. Und Rae hat sich längst wieder zur Zielscheibe gefährlicher Männer gemacht.

Autorenportrait

Elizabeth Goddard hat Computertechnologie studiert und mehrere Jahre in dieser Branche gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie ist Mutter von vier inzwischen fast erwachsenen Kindern und lebt in Michigan.

Leseprobe

1. Kapitel ZWEI TAGE VORHER. DIENSTAG, 8:43 UHR DENVER, COLORADO Rae Burke stand in der Kälte vor der Tür auf der Veranda. In ihrem Inneren rangen Grauen und Hoffnung miteinander. Die Vorhänge des kleinen Hauses, in dem ihr Bruder Alan mit seiner Frau Zoey und seiner süßen vierjährigen Tochter Callie wohnte, waren zugezogen. Rae klopfte noch einmal. Einen Moment später ging die Tür gerade so weit auf, dass sie hindurchschlüpfen konnte. Ihr Bruder blieb im Schatten stehen. Ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, schaltete sie das Licht an. Schon besser. Das Haus wirkte sofort wärmer und gemütlicher. Alles sah aus wie immer - bis auf ihren Bruder. Normalerweise war er tadellos gekleidet; sie hatte ihn nur selten in Jogginghose gesehen. Rae stellte ihre Handtasche auf den Tisch bei der Garderobe und zog die Jacke aus, dann hielt sie inne und sah Alan forschend an. Seine Augen waren blutunterlaufen und er hatte sich nicht rasiert. 'Du konntest nicht schlafen', stellte sie fest. Er schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. 'Natürlich nicht. Wie sollte ich auch?' 'Oh, Alan.' Sie umarmte ihn, wie es nur eine Schwester konnte. Ohne seine Arme loszulassen, trat sie einen Schritt zurück. 'Ich nehme an, du hast die Polizei benachrichtigt?' Er schüttelte ihre Hände ab und rieb sich den Nacken. 'Ja, ich habe sie bei der Polizei als vermisst gemeldet. Sie wollten natürlich wissen, ob wir uns gestritten haben oder ob sie so etwas schon öfter gemacht hat.' Er schaute Rae vielsagend an. Vor Jahren war Zoey schon einmal für mehrere Tage verschwunden, aber damals war sie noch nicht mit Alan verheiratet gewesen. 'Wie lang ist sie schon fort?' Vielleicht brauchte Zoey einfach eine kleine Auszeit. Sich um ein Kind mit besonderen Bedürfnissen zu kümmern, konnte kräftezehrend sein. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 'Zu lange. Callie bedeutet Zoey alles. Uns beiden.' Rae nickte. 'Zoey würde sie nie verlassen. Sie würde dich nie verlassen. Erzähl mir, was passiert ist.' 'Also, Zoey hat Callie morgens um neun zur Verhaltenstherapie gebracht. Um eins hat mich die Therapeutin angerufen. Ich habe Callie abgeholt und dachte, Zoey hätte sich nur hingelegt und den Wecker nicht gehört. Ich habe sie auf ihrem Handy anzurufen versucht und ihr eine Nachricht geschrieben. Aber sie hat nicht geantwortet.' Sie waren in den offenen Ess- und Wohnbereich hinübergegangen, wo Alan nun nervös auf und ab lief. Regale mit Büchern für Leseanfänger und Ratgebern über Kinder mit Autismus säumten die Wände. 'Ihr Auto war auch nicht da.' Tiefe Sorgenfalten gruben sich in seine Stirn. 'Ihr Handy war zuletzt hier zu Hause eingeloggt, aber wie man sieht, ist sie nicht hier. Entweder ist ihr Akku leer oder sie hat das Handy ausgeschaltet, keine Ahnung. Ich habe gewartet, dass sie nach Hause kommt oder sich bei mir meldet. Erst habe ich natürlich noch geglaubt, sie würde zurückkommen und eine vernünftige Erklärung haben. Ich habe ihre Freundinnen angerufen. Ich habe dich angerufen. Schließlich habe ich die Polizei kontaktiert und ihnen klarzumachen versucht, dass Zoey ihre Tochter niemals zurücklassen würde.' Warum hatte Alan sich nicht früher bei ihr gemeldet? Sie bemühte sich, nicht verletzt zu reagieren. Sie kannte die Antwort: Alan hatte gehofft, Zoey würde doch noch zurückkommen, und Rae nicht alarmieren wollen. Sie hatte ihn gewarnt und er wollte auf keinen Fall ihr 'Ich habe es dir ja gleich gesagt' hören. 'Die einzige gute Nachricht ist, dass mich die Polizei jetzt endlich ernst nimmt, da Zoey über Nacht fortgeblieben ist. Ich wollte dich informieren, bevor du es aus den Nachrichten erfährst.' 'Hast du die Nachbarn gefragt, ob sie etwas gesehen haben?' 'Natürlich! Was denkst du denn?' Sie hatte ihn nicht verärgern wollen, aber sie verstand natürlich, dass er durch den Wind war. Rae ging in die Küche, um Kaffee zu kochen. Sie bezweifelte, dass Alan etwas gegessen hatte. Sie schaute in den Kühlschrank. Eier. Toastbrot. Marmelade. Kein Speck. 'Wa