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Meine Künstler - unsere Künstler

75 Künstlerportraits

Erschienen am 25.03.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783947171125
Sprache: Deutsch
Umfang: 292 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Dr. Stefan Rammer, Redakteur der Passauer Neuen Presse und Karl-Heinz Reimeier, Rektor i. R. sowie Kreisheimatpfleger des Landkreises Freyung-Grafenau, werden von vielen Künstlern diesseits und jenseits der Donau seit Jahrzehnten gebeten, ihre Ausstellungen mit entsprechenden Einführungen und/oder Laudationes zu eröffnen. Es werden in dieser Sammlung die Reden für 75 KünstlerInnen aufgeführt, die alle in meist öffentlichen Gebäuden innerhalb des niederbayerischen Raumes ihre Werke zur Schau stellten. Dazu werden die Künstler mit je einem Porträt, einer kurzen Vita und einem ausgesuchten Werk vorgestellt. So entstand mit der über ca. drei Jahrzehnte hinweg angewachsenen Sammlung von Laudationes ein angemessener Überblick über das vielfache und breit gefächerte Schaffen von Künstlern in den Bereichen Malerei, Glas, Holz, Stein, Papier. Damit wird über eine trockene und unpersönliche Vita hinaus der Künstler auch als Mensch vorgestellt mit seinem Denken, seinen Zielen und Intentionen. Hier kann der kunstinteressierte Leser gleichsam wie in einem Nachschlagewerk einen Kunstschaffenden nicht nur finden, sondern gewissermaßen auch kennenlernen - kennenlernen, wie ihn der Laudator sieht, der sich auseinandergesetzt hat mit dem Menschen und dessen Werk - intensiv - und der seine Meinung, sein Denken, sein Empfinden in Worten festlegen musste. Worte, die am Ende einer Ausstellungseröffnung nach und nach in den Hintergrund rückten. Mit der Sammlung dieser Reden werden sie wieder sichtbar, nachlesbar, erinnerbar.

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Hersteller:
edition Lichtland GmbH
Edith Döringer
info@lichtland.eu
Unterer Marktplatz 8
DE 94513 Schönberg

Autorenportrait

EIN KOPFKINO - OHNE DREHBUCH Wenn ich über Kunst rede, dann nicht als einer, der etwa Kunstgeschichte studiert hat, oder als einer, der Experte in diesem Metier ist. Ich rede und schreibe bei offenen Augen und staunend als Betrachter über Bilder, Objekte oder Skulpturen und über die Menschen, die hinter den Werken stecken. Artikulieren zu Kunst kann ich mich erst, wenn ich versucht habe, die Urheber zu verstehen, ihre Motivation, ihre Arbeitsweise, ihre Umwelt, ja sogar ihr Her- und Fortkommen, ihre Psyche. Kunst braucht Annäherung. Ich nähere mich über das an, was ich sehe, was ich höre, was ich fühle. Ich beschreibe, was ich mit meinen Sinnen erfassen kann, was Bilder mit mir machen. Die Menschen hören seit jeher gerne Geschichten, und Geschichten über Frauen und Männer, die ihre eigenschöpferische Tätigkeit anderen zur Verfügung stellen, umfassen die ganze Bandbreite des Lebens. Die Beweggründe sind so unterschiedlich wie die Ausformungen. Ich ordne nicht in Kategorien ein, weder die Werke noch deren Urheber. Ich hole sie nicht aus Schubladen, belege sie nicht mit vorgefertigten Sprachhülsen. So wie kein Mensch dem anderen gleicht, gleicht keine Zeichnung, kein Ölbild, keine Skulptur der anderen. In jedem einzelnen Stück liegt unverkennbare Identität und Individualität. Und diese suche ich zu ergründen, in erster Linie für mich. Beim Anschauen von Kunst beginnt ein Kopfkino. Das Drehbuch dafür ist nicht bindend, es variiert. Da zünden Synapsen, spinnen Gedanken sich zu Worten und Sätzen. Sie sind meine Übersetzung des Erahnten. Wenn man so will, kreiert ein schöpferischer Vorgang einen weiteren. Dass andere Menschen die von mir gefundenen Geschichten hören wollen, freut mich. Ich rede, wenn ich von Bildern spreche, von Freunden, die mir immer vertrauter werden, je öfter ich sie vor Augen habe. Bisweilen werden auch die Künstler Freunde. Nicht von jetzt auf dann, eher in einem langandauernden Prozess. Ich bin dankbar, dass Karl-Heinz Reimeier mich gebeten hat, mit ihm dieses Buch zu machen. Wir ticken, wie es so schön heißt, vielfach im gleichen Takt. Wir lassen uns ansprechen von Bildern, wir gehen in ihnen auf, wir geben sie weiter. Kunst spiegelt den, der sie ansieht. Es entsteht kein vollständiges Bild der Kunstwelt unserer Region, aber doch ein veritabler Spiegel derselben. Immer eingedenk des Wissens, dass Kunst eine Sprache der Empfindung ist, die da erst anhebt, wo der Ausdruck mit Worten aufhört, sollte jeder immer auch die Bilder für sich selbst buchstabieren. So sehe ich die erfüllende Aufgabe des Redens über Kunst. STEFAN RAMMER

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