Beschreibung
Den Fluchtpunkt der Diskussion über Macht und Ohnmacht der Sprache bildet die Frage nach dem Verhältnis des Menschen zur Sprache. Worin gründet das Bedürfnis nach Symbolisierung, wieso bedarf der Mensch der Kommunikation mit anderen, welchen Zweck erfüllt das Sprechen in der menschlichen Lebensform? Was bedeutet vor diesem Hintergrund die Erfahrung der Ohnmacht der Sprache, des Entzugs der Sprache und der Konfrontation mit dem Nichtsagbaren? Inwiefern liegt im Unvermögen zur Sprache ein existentielles Defizit?
Autorenportrait
Emil Angehrn, geb. 1946, 1991-2013 Professor für Philosophie an der Universität Basel. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Der Weg zur Metaphysik. Vorsokratik, Platon, Aristoteles (2000); Interpretation und Dekonstruktion. Untersuchungen zur Hermeneutik (2003) ; (Hg. mit Ch. Iber u.a.) Der Sinn der Zeit, 2002. Gemeinsame Veröffentlichungen mit Joachim Küchenhoff bei Velbrück Wissenschaft: Die Vermessung der Seele. Konzepte des Selbst in Philosophie und Psychoanalyse (2009); Macht und Ohnmacht der Sprache. Philosophische und psychoanalytische Perspektiven (2012). Die Arbeit des Negativen. Negativität als philosophisch-psychoanalytisches Problem (2013).
Leseprobe
InhaltsangabeEmil Angehrn / Joachim Küchenhoff: Einleitung i. Raum und Potential der Sprache Christoph Demmerling: Der Sprachliche Raum des Menschlichen Lebens. Ein Kommentar zur Begrifflichkeitsthese Emil Angehrn: Die Sprachlichkeit der Existenz. Zwischen Kommunikation und Welterschließung Tilo Wesche: Politik und Sprache. Macht und Ohnmacht der politischen Kritik Philipp Stoellger: Vom Sagen des Zeigen und Zeigen des Sagens. Die Macht der Sprache zwischen Sagen und Zeigen Joachim Küchenhoff: Das psychoanalytische Gespräch als Austausch von Worten oder als Gabe ii. Der Umgang mit den Grenzen der Sprache Miriam Fischer: »Die Welt ist fort, ich muss dich tragen« (Celan) - Zum sprachlichen Umgang mit Grenz-(Nicht-)Erfahrungen Hermann Lang: »Give sorrow words.« Zu Ort und Funktion der Sprache in Neurose, Psychosomatose und Psychose Jutta Gutwinski-Jeggle: Macht und Ohnmacht der Sprache. Gedanken zur Bedeutung von (Sprach-)Bildern beim Bewusstmachen von Verdrängtem und noch nie Bewusstem Ilka Quindeau: An den Grenzen des Sagbaren. Zur sprachlichen Repräsentation traumatischer Erfahrungen RolfPeter Warsitz: Reverie und Prosodie. Semiotische Erkundungen der Grenzen der Sprache Ralf Simon: Ikonische Prädikation und spekulativer Satz. Überlegungen zum Verhältnis von Prädikation und Bild