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Schlüssel zum Offenen

Gedichte

Erschienen am 15.03.2020
18,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902951649
Sprache: Deutsch
Umfang: 114 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 18.9 x 14.3 cm

Beschreibung

Spiel und Regel gehören für Margret Kreidl zusammen, gerade im Gedicht. Sie verwendet in "Schlüssel zum Offenen" das G-E-D-I-C-H-T buchstäblich, als Codewort für ihre siebenzeiligen Gedichte. Mit dieser strengen Vorgabe macht sie die Möglichkeiten des lyrischen Sprechens sichtbar: freie Verse, Reime, Listen, Zeilensprung. Die Autorin verortet ihr Schreiben in der Zeit, in der Auseinandersetzung mit einer Gesellschaft, deren Krise sich in der Sprache spiegelt. Sie versteht das Gedicht immer auch als Dialog mit anderen, mit Literatur, Kunst und Medien. So kommen Anne Carson und Candy Crash zusammen, Live-Ticker und Märchenmotive, Tendenzbären und Trolle, Wanderkrapfen, der Hinkjambus und das türkische Wort "haymatloz". Die Lust am Wort und die assoziative Bildkraft dieser Gedichte beflügeln nicht nur unsere Phantasie, sondern schärfen zugleich das Bewusstsein. Mit ihren GEDICHT-Gedichten nimmt Margret Kreidl das Spiel mit dem Akrostichon auf und reflektiert seine Form in einer Serie von 107 Leistengedichten, die zeigen, wie produktiv Selbstbeschränkung für unsere Gegenwart ist, für das Gedicht.

Autorenportrait

Margret Kreidl, geboren 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Theaterstücke, Hörspiele, Prosa, Lyrik, zuletzt: "Hier schläft das Tier mit Zöpfen. Gedichte mit Fußnoten" (2018). In der Edition Korrespondenzen sind erschienen: "Laute Paare. Szenen Bilder Listen" (2002), "Mitten ins Herz" (2005), "Eine Schwalbe falten" (2009), "Einfache Erklärung. Alphabet der Träume" (2014) und "Zitat Zikade. Zu den Sätzen" (2017).

Leseprobe

Geschichtete Linien, verwischte Flecken, ein Satz treibt aus: Blätter und Blüten, die meine gemischten Gefühle beschreiben. Ich als Blattwerk: Furcht und Entzücken. Chrysanthemen sind goldene Bitten. Hast du auch ein Blütengeheimnis? Teil es mit mir, das Blühen der Krise. Gibt es eine stumme Göttin des Begriffs, eine verborgene Herrscherin über das Ding an sich? Mit der Maske im Gesicht verstehst du nichts. Cindy Klink will deine Lippen lesen. Hörst du mich? Das Mundbild fehlt. Wie teile ich meine Gebärden mit dir?