Beschreibung
Zwei Schwestern treffen nach Jahren wieder aufeinander. Ines, die kapriziöse Malerin, bittet um Hilfe, stößt aber auf Kälte und Ablehnung. Ihre Schwester möchte einen Schlußpunkt setzen: Nicht schon wieder will sie in das Muster der ewig Helfenden zurückfallen. Sie will mit der Welt ihrer Schwester nichts zu tun haben und ist doch zunehmend fasziniert. Als sich eine Affäre mit Kai, Ines' Freund, anbahnt, verliert sie sich in einen fragwürdigen, rauschhaften Glückszustand - der sie eigenartigerweise zu ihrer Schwester zurückführt.Die Stunde zwischen Hund und Wolf erzählt von der Desorientierung in einer Gesellschaft, die höchste Ansprüche stellt, selber jedoch an Alltäglichkeiten scheitert. Scheinheilige Entwürfe halten die Fiktion einer Geborgenheit aufrecht, selbst der Umgang mit der Vergangenheit wird auf sinnentleerte Bilder reduziert; manchmal ist vom Leben kaum mehr übrig als ein kalter Entzug. Doch die Hoffnung auf Veränderung bleibt - ein Zustand, den Silke Scheuermann melancholisch und humorvoll, lapidar und ergreifend schildert.
Autorenportrait
Silke Scheuermann, geboren 1973 in Karlsruhe, lebt in Frankfurt am Main. 2001 erschien ihr Lyrikdebut Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen, 2004 der Gedichtband Der zärtlichste Punkt im All. Sie ist für ihr Werk vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Hermann-Hesse-Literatur-Förderpreis (2006) und dem Casa-Baldi-Stipendium der Villa Massimo (2006).