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Georg Büchner

oder Die Ästhetik des Pathologischen - 16er-Reihe, 16er Reihe

Erschienen am 12.12.2012
9,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783866381735
Sprache: Deutsch
Umfang: 48 S.
Format (T/L/B): 0.6 x 21.1 x 13.5 cm
Einband: Geheftet

Beschreibung

Die 'viehische Vernünftigkeit' (Woyzeck) hat eine eigene Semantik, die letzen Endes unauslotbar ist. Es ist kein Zufall, dass ihr Gegenpart, die Vernunft, mit dem Begriffsarsenal der Gewalt assoziiert wird. Büchner sprach von der 'Citadelle der Vernunft' (Dantons Tod). Die Funktionalisierung des Wahnsinns zum bloßen Konterfei materiellen Elends, das Ansinnen, sich gegen das Skandalon seiner unzugänglichen Fremdheit zu wappnen durch eine schwer bewaffnete Rationalität, die ihn ausschließt, weil sie ihn als bloßen Indikatoren missbraucht und ihn nicht als das Anders-Seiende bestehen lässt, sind Munitionskugeln in jener 'Kanone der Wahrheit' (Dantons Tod), der Büchner selbst erschrocken zu entkommen suchte.

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Leseprobe

Georg Büchner, Poet und Mediziner und Revolutionär, hat das Pathologische keiner Symbolik unterworfen. Vielleicht erstmals wird bei ihm Krankheit nicht als Mittel verstanden, eine andere Welt oder eine andere Vernunft zu artikulieren. Sein klinischer Blick auf das Leiden will diesem selbst zum Ausdruck verhelfen.Die hier publizierten Überlegungen gehen auf Vorträge zurück, die ich in Kliniken und Hörsälen gehalten habe. Hervorgegangen sind sie aus der produktionsdramaturgischen Arbeit an seinem Werk. Meine sicher sehr persönlichen und auf die Inszenierungsarbeit ausgerichteten Reflexionen erheben nicht den Anspruch, die akademische Büchner-Forschung zu flankieren.

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