Beschreibung
In "Heidegger und 'die Juden'" vereint Jean-François Lyotard zwei Themen, die ihn lange beschäftigten: das Schicksal des jüdischen Volkes und Heidegger. Über das Judentum hatte Lyotard schon mehrere Texte veröffentlicht, zu Heidegger, mit dem er sich seit den fünfziger Jahren beschäftigt hatte, war dies der erste Text. Die Diskussion um Heideggers Engagement führt Lyotard weiter zu der für ihn wesentlichen Frage: Was bedeutet Heideggers Schweigen zum millionenfachen Mord an Juden? Auschwitz ist für Lyotard Symbol des Versagens der Aufklärung und Aufforderung zu einem radikal neuen Denken, das er postmodern nennt. Heideggers Denken will das Vergessene erinnern, das Vergessene der Philosophie, der Politik, des Seins. Wie konnte sich Heidegger dann aktiv der nationalsozialistischen Politik anschließen? Wie konnte er bis zuletzt die Vernichtung jener ignorieren, die uns unabweislich mahnen, nicht zu vergessen? Lyotard versucht eine philosophische Antwort auf diese Fragen.
Autorenportrait
Der Autor (1924-1998) lehrte Philosophie in Paris und Amerika.