Beschreibung
Die Prozessorientierung verspricht einen Fortschritt in den unternehmerischen Bemühungen, kostengünstiger, qualitativ besser und schneller zu werden. Wie verlockend ein solches Versprechen auch klingen mag, so muss man feststellen, dass viele Reorganisationsprojekte trotz guter Absichten nicht das erhoffte Ergebnis gebracht haben oder sogar misslungen sind. Die Ursachen dafür dürften in zwei elementaren Schwächen des bisherigen Vorgehens liegen: Erstens sind die Instrumente zur Erfassung und Analyse von Prozessen, die bei den Reorganisationsprojekten eingesetzt werden, rein statischer Natur und werden deshalb der dynamischen Natur von Prozessen nicht gerecht. Zweitens mangelt es an Möglichkeiten, die Auswirkungen einer organisatorischen Neugestaltung auf die Prozessleistung unter Berücksichtigung von Prozesskosten, Prozessqualität und Prozessdurchlaufzeit zu quantifizieren. Die Tatsache, dass die in einem Unternehmen ablaufenden Prozesse ein komplexes, dynamisches, nichtlineares System darstellen, dessen Verhalten vom Zufall beeinflusst wird und durch zeitliche Verzögerungen zwischen Ursache und Wirkung charakterisiert ist, hat der Verfasser zum Anlass genommen, um sowohl die Notwendigkeit als auch die Zweckmäßigkeit des Einsatzes der dynamischen Simulation im Rahmen des Prozesscontrollings aufzuzeigen. Dabei verfolgt er das Ziel, einen strukturierten Ansatz zu entwickeln, der die Benutzung der dynamischen Simulation als Instrument des Prozesscontrollings ermöglicht. Die Eignung eines solchen Einsatzes wird anhand einer praxisnahen Simulationsstudie überprüft, die den Nachweis liefern soll, dass eine multikriterielle Bewertung der Prozessleistung hinsichtlich der Prozesskosten, der Prozessqualität und der Durchlaufzeit mittels der dynamischen Simulation realisierbar ist.
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