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'Universalgeschichte des Ehebruchs'

Verbindlichkeit zwischen Recht, Religion und Literatur

Erschienen am 22.02.2021, 1. Auflage 2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835338760
Sprache: Deutsch
Umfang: 616 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ehebruchsgeschichten als literarisches Medium, das Verbindlichkeit stiften und Liebe wecken kann. Können literarische Texte Verbindlichkeit stiften? Diese Frage untersucht Joachim Harst anhand von Ehe- und Ehebruchsgeschichten, indem er leidenschaftliche Liebe auf ihre Bedeutung für soziale Bindung hin untersucht. Liebe ist unabdingbares Element gesellschaftlicher Verbindlichkeit, kann diese durch die ihre Exzessivität aber auch bedrohen. Während literarische Ehebruchsgeschichten häufig die Sprengkraft dieser Dialektik bewusst in den Vordergrund stellen, streben Religion und Recht an, sie einzuschränken und zu regulieren. Doch produziert nicht bereits das Reden über Liebe Affekte, sodass jeder Versuch der Einschränkung im Grunde unfreiwillig seiner Subversion zuarbeitet? Auch von Seiten der Literatur wird diese Gegenseitigkeit immer wieder betont: Romane wie Gottfrieds 'Tristan' oder Goethes 'Werther' wiederholen unermüdlich, dass Liebe durch Lesen entsteht - und fordern umgekehrt ein liebendes Lesen ein. Sie wollen 'Philo-Logie' hervorrufen - literarisch geweckte 'Liebe zum Logos'. Der Frage, in welchem Verhältnis diese Liebe wiederum zur Literaturwissenschaft stehen kann, wird hier auf den Grund gegangen.

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Autorenportrait

Joachim Harst, geb. 1980, ist Juniorprofessor für Komparatistik an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a.: Verbindlichkeit in Recht, Religion und Literatur; Theologie und Theater; Begriff, Geschichte und Praxis der Philologie sowie Literatur und Fetischismus. Veröffentlichungen u. a.: Wortgebunden. Verbindlichkeit von Versprechen in Recht und Literatur (Mithg., 2021); Ehestand und Ehesachen. Literarische Aneignungen einer frühneuzeitlichen Institution (Mithg., 2018); Heilstheater. Figur des barocken Trauerspiels zwischen Gryphius und Kleist (2012).