Beschreibung
In drei Vorträgen reflektiert Herta Müller die existentiellen Bedingungen des Schreibens. Am Beispiel des Expressionisten Theodor Kramer, am Beispiel von Ruth Klüger und schließlich am Beispiel der durch Selbstmord aus dem Leben gegangenen Lyrikerin Inge Müller zeigt Herta Müller die unauflösliche Verbindung von Text und Leben der Autoren. Mehr noch: Die Texte geben persönlich Gelebtes als einzige Voraussetzungen ihrer selbst an. Dieses eindringliche Plädoyer für eine existentiell beglaubigte, aus Erlebtem sich formende Literatur muß sicher auch als Herta Müllers eigene Poetik gelesen werden.
Autorenportrait
Herta Müller, geboren 1953 im deutschsprachigen Banat in Rumänien, studierte Germanistik und Rumänistik in Temeswar, arbeitete seit 1976 als Übersetzerin, wurde aber 1979 wegen der Weigerung, mit dem Geheimdienst Securitate zu kooperieren, entlassen. Danach nur noch zeitweilig als Deutschlehrerin beschäftigt. 1982 erschien in Rumänien ihr Buch 'Niederungen' in zensierter Fassung - 1984 in der Originalfassung in Deutschland. Herta Müller reiste 1987 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Ausgezeichnet u.a. mit dem Literaturnobelpreis 2009 und dem Kleist- und dem Breitbach-Preis, gehört sie zu den renommiertesten Schriftstellerinnen des deutschen Sprachraums. Ihr neuer Roman 'Atemschaukel' ist auf der Shortlist zum deutschen Buchpreis 2009.