Beschreibung
In seinem kleinen Postbüro in Yaiza sortiert Pedro Fernández García seit Erfindung des Internets keine Briefe mehr, sondern nur noch Werbesendungen. So hat er unendlich viel Zeit, um am Hafen Café con leche zu trinken, seinem Sohn Miguel alles über historische Vulkanausbrüche zu erzählen und den Geheimnissen seiner Familie auf den Grund zu gehen. Was hat sein Großvater in den dreißiger Jahren in Spanisch-Marokko gemacht? Wer war der mysteriöse Deutsche, bei dem er angestellt war? Als sich Pedros große Liebe Carlota von ihm trennt und mit Miguel nach Barcelona zieht, wird es plötzlich still in seinem Leben. Auch sein Freund Tenaro, ein arbeitsloser Fischer ohne Boot, der angeblich mit Hemingway verwandt ist, kann ihn nicht aufheitern. Und dann sitzt da auf einmal ein Mann in seiner Küche. Amado, der auf Lanzarote die Freiheit gesucht und ein Tomatengefängnis vorgefunden hat. Pedro, Tenaro und Amado beschließen, Miguel zurückzuholen. Sie schmieden einen wahnwitzigen Plan - und merken, wie viel es zu gewinnen gibt, wenn alles verloren scheint.
Autorenportrait
Moritz Rinke wurde 1967 in Worpswede geboren und wohnt in Berlin. Er studierte »Drama, Theater, Medien« in Gießen, und zählt zu den erfolgreichsten deutschen Gegenwartsdramatikern. Sein Stück »Republik Vineta« wurde 2001 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum besten deutschsprachigen Theaterstück gewählt und 2008 für das Kino verfilmt. Im Sommer 2002 gelangte seine Neudichtung der »Nibelungen« bei den Festspielen in Worms zur Uraufführung, die in den Folgejahren ein großes Publikum fand. »Café Umberto«(2005) wurde bereits an neun Theatern gespielt. Einige seiner Reportagen, Kurzgeschichten und Essays sind unter dem Titel »Der Blauwal im Kirschgarten« sowie »Das große Stolpern« erschienen und wurden mehrfach ausgezeichnet.