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'quasi fundator secundus'

Der Chemnitzer Abt Heinrich von Schleinitz (1483-1522) in seiner Zeit

Erschienen am 15.12.2018, 1. Auflage 2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783826063473
Sprache: Deutsch
Umfang: 174 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 23.5 x 15.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Unter seinem vorletzten Abt, dem Adligen Heinrich von Schleinitz (Abt 1483-1522), entfaltete das Chemnitzer Benediktinerkloster (1138) eine nie zuvor gesehene Pracht. Abt Heinrich stammte aus einer weit verzweigten, politisch und kirchenpolitisch in Sachsen sehr einflussreichen Familie. Von den reichen Einkünften, die die Mönche aus dem Bergbau zogen, ließ er einen neuen Kirchturm errichten, vergrößerte das Areal des Klosters um neue Gebäude, ließ den nachmaligen Schlossteich ausheben, gab eine Reihe hochwertiger Kunstwerke in Auftrag und kaufte eine stattliche, zu guten Teilen noch erhaltene Bibliothek zusammen. Kurzum: Heinrich von Schleinitz galt seinen Mitbrüdern als eine Art Neugründer (quasi fundator secundus) der alten Klostergemeinschaft. Paul Schneevogel, um 1484 Lehrer an der Chemnitzer Lateinschule, widmete dem in Leipzig und Ingolstadt studierten Mann humanistische Werke. Misstrauisch beäugten die Chemnitzer das Kloster auf dem Berg und seinen ehrgeizigen Vorsteher, der zum Gesprächspartner für Intellektuelle und Bücherliebhaber aus dem ganzen Reich wurde, umgekehrt aber keine Auseinandersetzung mit der Stadt scheute. Als der verdienstvolle Abt 1522 von seinem Amt resignierte und sich in die Kirche in Glösa zurückziehen wollte, wurden seine Abfindungsforderungen geschickt in die Öffentlichkeit gespielt und mit satirischen Kommentaren abgedruckt.

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Autorenportrait

Christoph Fasbender ist Professor für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der TU Chemnitz. Gesine Mierke ist Privatdozentin für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der TU Chemnitz.