0

Way Out

Ein Jack-Reacher-Roman

Erschienen am 17.08.2009
Auch erhältlich als:
19,95 €
(inkl. MwSt.)

Nachfragen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783764502386
Sprache: Deutsch
Umfang: 448 S.
Format (T/L/B): 4 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

»Lee Child haut einen um! Jack Reacher macht einen sprachlos! Die Kombination ergibt einen Lesesprengstoff, der auf jeder Seite hochgeht. Das Charisma des Jack Reacher ist vergleichbar mit dem einer ganz großen Figur des Kriminalromans: Raymond Chandlers Philip Marlowe. Schöne Frauen, einsame Fälle, die Kargheit der Umgebung, dazu knackige Dialoge, eine rasante Story und maximale Spannung. Das Ergebnis ist ein Jack-Reacher-Roman von Lee Child.« www.denglers-buchkritik.de "Jack Reacher ... ist der mit Abstand härteste Hund, den die Krimiszene zu bieten hat." Hörzu "Lee Child ist in der Krimiliteratur eine singuläre Erscheinung, und wer einmal dem Klang seiner Sätze, der Spannung seiner Handlung und der faszinierenden Hauptfigur Jack Reacher erlegen ist, der wird süchtig nach diesen Romanen. [...] Einfache, klare Sätze hämmern die Handlung voran. Sie zu verfolgen ist ein Vergnügen, das nur dadurch gemindert wird, dass Lee Child lediglich einen Roman pro Jahr abliefert." Nordwest Zeitung

Autorenportrait

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Anthony Award«, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

Leseprobe

Jack Reacher bestellte einen Espresso, doppelt, keine Orangenschale, kein Würfelzucker, Styroporbecher, kein Porzellan, und noch bevor er serviert wurde, sah er, wie das Leben eines Mannes sich für immer veränderte. Nicht dass der Ober langsam gewesen wäre. Nur lief die Bewegung flüssig ab. So flüssig, dass Reacher nicht begriff, was er beobachtete. Es war nur eine Großstadtszene, die sich weltweit jeden Tag eine Milliarde Mal wiederholte: Ein Kerl sperrte ein Auto auf, stieg ein und fuhr davon. Das war alles. Aber das war genug. Der Espresso war nahezu perfekt gewesen, deshalb kehrte Reacher genau vierundzwanzig Stunden später in das Café zurück. Zwei Abende am selben Ort waren für Reacher ungewöhnlich, aber er fand, für großartigen Kaffee lohne es sich, von der gewohnten Routine abzuweichen. Das Café lag auf der Westseite der Sixth Avenue in New York City, etwa in der Mitte zwischen der Bleecker und Houston Street. Es nahm das Erdgeschoss eines unauffälligen dreistöckigen Gebäudes ein. In den Obergeschossen schienen anonyme Mietwohnungen zu liegen. Das Café selbst sah aus, als wäre es aus einer kleinen Gasse in Rom hierher verpflanzt worden. Drinnen gab es schummrige Beleuchtung, verkratzte holzgetäfelte Wände und eine verbeulte verchromte Kaffeemaschine, die lang und heiß war wie eine Lokomotive, und eine Theke. Draußen stand eine einzelne Reihe von Metalltischen hinter einem niedrigen Windschutz aus Markisenstoff. Reacher wählte den selben Endtisch wie am Abend zuvor und setzte sich auf den selben Stuhl. Er streckte die Beine aus, machte es sich bequem und kippte seinen Stuhl auf zwei Beinen nach hinten. So lehnte er mit dem Rücken an der Hauswand - mit Blickrichtung nach Osten, über das Trottoir und die gesamte Breite der Avenue hinweg. In New York saß er im Sommer gern im Freien. Vor allem abends. Ihm gefielen das elektrisch aufgeladene Dunkel, die heiße staubige Luft, der Verkehrslärm, das manisch schrille Sirenengeheul und das Gedränge auf den Gehsteigen. Das alles half einem einsamen Mann, sich dazugehörig und zugleich isoliert zu fühlen. Er wurde von demselben Ober wie am Abend zuvor bedient und bestellte dasselbe Getränk: einen doppelten Espresso in einem Styroporbecher, ohne Zucker, ohne Löffel. Er zahlte, als der Espresso serviert wurde, und ließ das Wechselgeld auf dem Tisch liegen. So konnte er jederzeit gehen, ohne den Ober zu kränken oder den Cafébesitzer zu betrügen oder das Porzellan zu klauen. Reacher richtete sein Leben bis ins kleinste Details immer so ein, dass er sekundenschnell aufbrechen konnte. Das war eine zwanghafte Angewohnheit. Er besaß nichts und trug nichts bei sich. Körperlich war er ein großer Mann, aber er warf einen kleinen Schatten und hinterließ in seinem Kielwasser nur sehr wenig. Er trank seinen Kaffee mit kleinen Schlucken und spürte die Nachthitze vom Trottoir aufsteigen. Er beobachtete Autos und Menschen. Verfolgte, wie Taxis nach Norden strömten und Müllwagen am Randstein hielten. Sah kleine Gruppen von seltsamen jungen Leuten, die in Klubs unterwegs waren. Beobachtete, wie Mädchen, die einmal Jungen gewesen waren, nach Süden stöckelten. Schaute zu, wie eine dunkelblaue deutsche Limousine in der Nähe des Cafés geparkt wurde. Beobachtete, wie ein kompakter Mann in einem grauen Anzug ausstieg und von Süden auf das Lokal zukam. Sah, wie er zwischen zwei Tischen auf dem Gehsteig hindurch nach drinnen ging, wo die Ober im rückwärtigen Teil zusammenstanden. Beobachtete, wie er ihnen Fragen stellte. Der Kerl war mittelgroß, nicht jung, nicht alt, zu muskulös, um drahtig genannt zu werden, zu schlank, um stämmig zu sein. Sein an den Schläfen graues Haar war kurz geschnitten und ordentlich gescheitelt. Er wirkte auch im Stehen sprungbereit. Seine Lippen bewegten sich kaum, als er sprach. Seine Augen dafür umso mehr. Sie suchten unaufhörlich die gesamte Umgebung ab. Der Typ war ungefähr vierzig, schätzte Reacher, und Reacher vermutete weiterhin, er habe es auf ungefähr vierzig Jahre gebr Leseprobe