Beschreibung
Pferde, Ponys, Abenteuer! Die Erfolgsserie von Brigitte Blobel geht weiter! Die Schwestern Molle und Bimbo leben mit ihrem Vater, dem Tierarzt Dr. Brendel, ihrer schriftstellernden Mutter und vielen Tieren auf einem alten Gutshof in Norddeutschland. Der ganz besondere Liebling der Familie ist Bimbos Pony Klärchen, ohne dessen Streiche das Leben auf dem Süderhof unvorstellbar wäre. Und dann kommen auch noch die Kinder Danny, Peggy und Ben dazu. Gemeinsam gehen die fünf vom Süderhof von nun an durch dick und dünn! Bei einem gemeinsamen Ausflug zum roten Kliff entdecken die Süderhof-Kinder einen gekenterten Tanker, der vor der Küste treibt. Auf dem Tanker erwartet sie ein grauenvoller Fund: unzählige Hundewelpen, die in Käfigen eingesperrt zurückgelassen wurden!
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Autorenportrait
Brigitte Blobel, 1942 in Hamburg geboren, studierte Theaterwissenschaften und Politik und arbeitete in Frankfurt als Redakteurin bei Associated Press. Neben ihrer Tätigkeit als freie Journalistin und Drehbuchautorin hat sie zahlreiche Bücher für Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die bereits mehrfach ausgezeichnet und in über ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden. Mit "Neues vom Süderhof" schuf sie bereits eine Pferdebuchreihe, die für das Fernsehen verfilmt und ein enormer Verkaufsschlager wurde.
Leseprobe
1. Kapitel Von allen Kindern auf dem Süderhof konnte Peggy, wenn sie abends ins Bett sank, von einer Sekunde zur anderen in einen tiefen, traumlosen Schlaf versinken. Sie war Weltmeisterin im Schlafen. Als Baby hatte sie sogar ihr Fläschchen ausgetrunken, ohne dabei wach zu werden. 'Wenn ich schlafe', erzählte sie einmal, 'dann bin ich eine Kreuzung zwischen einem australischen Beuteltier und einer ägyptischen Mumie.' Ben, Peggys vierjähriger Bruder, hatte mit großen Augen gefragt: 'Was ist ein australisches Beuteltier?' 'Das ist ein Tier, das sich mit dem Schwanz um einen Ast ringelt und im Schaukeln schläft. Oder ins Schlafen schaukelt, ganz wie du willst.' 'Und was ist eine ägyptische Mumie?' Ben gehörte zu den Kindern, die einem Löcher in den Bauch fragen können. 'Eine ägyptische Mumie ist ein Mensch, der seit dreitausend Jahren schläft.' 'Du lügst!', schrie Ben. Er bekam immer einen hochroten Kopf, wenn er sich ärgerte. Und Ben musste sich andauernd ärgern, weil die Großen ihm so viele Lügengeschichten erzählten. 'Ich lüge nicht, ich sage die Wahrheit. Eine ägyptische Mumie ist meist ein König oder eine Königin, die man ganz fest in Tücher gewickelt und einbalsamiert und dann in einem Sarkophag in den Pyramiden begraben hat.' Ben starrte seine große Schwester an. Eigentlich liebte er sie ja. Schließlich war sie für ihn, seit seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz in Afrika ums Leben gekommen waren, so etwas wie Schwester und Mutter zugleich. Aber in Augenblicken wie diesen konnte er furchtbar wütend werden. Er ballte seine kleinen Hände und boxte ihr in die Magengrube. 'Wenn sie im Sarg liegen, sind sie doch tot!', rief er. 'Dann schlafen sie doch nicht!' Peggy hielt lachend seine Handgelenke umklammert. 'Du bist ein kluger Junge, Bennilein', sagte sie zärtlich. 'Du merkst einfach alles. Also, dann sagen wir mal: Ich hab einen Schlaf wie ein Murmeltier.' Ben schmollte noch ein bisschen. Aber schließlich nickte er. Ein schlafendes Murmeltier, davon hatte er schon gehört. 'Ich hab einen Schlaf wie ein Schäfchen', sagte er. Und im nächsten Augenblick war er schon aus dem Zimmer gehuscht. Peggy konnte ihn durch die Fenster beobachten, wie er auf seinen kurzen Beinen über den Hofplatz zur Scheune lief. In der Scheune gab es einen Stall für Rosi, das kleine Schaf, das Ben über alles liebte. Er mochte das Schäfchen viel lieber als die Schildkröte, die Sybille hieß und immer im Küchengarten herumspazierte wie eine sehr alte, weise Frau. Er mochte das Schäfchen auch lieber als das Pony oder den Kater Samson, die auch auf dem Süderhof lebten. Denn das Schäfchen gehörte ihm ganz alleine. Es trug ein rotes Halsband und er konnte es an einer roten Hundeleine spazieren führen. Aber das war eigentlich gar nicht nötig, weil Rosi ihm sowieso überallhin folgte wie ein dressierter Hund. Manchmal nahm Ben sein Schäfchen sogar heimlich mit auf sein Zimmer. Einmal hatte ihn sein Onkel, der Tierarzt Günter Brendel, dabei überrascht, wie er, das Schäfchen im Arm, auf dem Fußboden eingeschlafen war... Peggy war also nicht die Einzige auf dem Süderhof, die einen beneidenswerten Schlaf hatte. Während der letzten Tage und Nächte, in denen über die Nordseeküste eine schwere Sturmflut hinweggebraust war, hatte man auf dem Süderhof an Schlaf allerdings oft gar nicht denken können. Da hatte sogar Peggy ihre Probleme gehabt. In ihre Decken eingerollt, hatte sie bang auf das Heulen des Windes gelauscht. Sie hatte gehört, wie die Zweige der alten Buche gegen die Fenster schlugen. Unablässig hatte es geregnet und auf dem Kopfsteinpflaster im Hof hatte sich ein kleiner See gebildet. Hubschrauber waren die Küste entlanggeflogen, um die Dämme zu kontrollieren. Zum Glück hatte ein Dammbruch im letzten Augenblick verhindert werden können. Viele Stunden lang hatten die Bauern der Umgebung und auch die Leute vom Süderhof am Deich gearbeitet und Sandsäcke herbeigeschafft, mi ...