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Katies Entschluss

cbj
Erschienen am 18.02.2003
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570127117
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 22 x 14.5 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Hochspannung! Das Krimidebüt von Rosie Rushton. Der ständige Zoff mit der Mutter geht der 15-jährigen Katie schon lange auf die Nerven. Als sie in Joe einen verständnisvollen Vertrauten findet, haut sie mit seiner Hilfe von daheim ab. Doch plötzlich wird Joe grob und aggressiv. Zu spät erkennt Katie, dass sie Spielball eines heimtückischen Racheplans ist: Gemeinsam mit seinem Vater will Joe die Familie zerstören, die er selbst nie hatte. Die Polizei weiß nicht weiter: Ist das Mädchen ausgerissen oder tatsächlich entführt worden? Die langsamen Ermittlungen kosten beinahe Menschenleben.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
cbj Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Rosie Rushton gilt als die Queen der witzig-frechen Teenie-Romane. Sie hat viele Jugendbücher verfasst, die auf größte Sympathie bei leidgeprüften Teenagern stoßen. Rosie Rushton lebt in Northamptonshire.

Leseprobe

Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich den Plan durchziehe und wirklich verschwinde. Das hätte ich mir nie zugetraut. Natürlich haben wir viel darüber geredet, Joe und ich. Er drängt mich seit Wochen dazu, aber im letzten Moment habe ich immer gekniffen - habe mir gesagt, dass es zu Hause eigentlich doch nicht so schlimm wäre. Aber das war vor letztem Wochenende. Letztes Wochenende hat alles verändert. Obwohl alles ja schon seit unheimlich langer Zeit anders geworden war. Es fing mit Dads Tod an. Nein, das stimmt nicht. Ich glaube, es fing schon viel früher an; vielleicht damals, als mein Bruder Tom noch ein halbes Baby war. Nur dass mir zu der Zeit nicht so klar war, was passierte. So ist das eben, wenn man selbst noch ein Kind ist. Du glaubst es, wenn man dir sagt, dass deine Mum Kopfweh hat, weil du ungezogen warst. Du fängst dir eine Ohrfeige ein und glaubst es, wenn sie sagt, dass sie dir damit nur ein bisschen Vernunft einbimsen will. Du erwischst deinen Dad dabei, wie er im Gewächshaus hockt und weint, aber wenn er sagt, dass ihm etwas ins Auge gekommen ist, dann nimmst du ihm das ab. Du willst es glauben, also glaubst du es auch. Und wenn dir jemand sagt, dass du total nutzlos bist, dann glaubst du das genauso. Ich würde es ja immer noch glauben, wenn da nicht Joe wäre. Joe habe ich ein paar Wochen, nachdem wir ins Dorf gezogen waren, kennen gelernt. Es sollte wieder mal ein neuer Anfang für Mum werden: raus aus der Stadt, rein in die Natur. 'Weißt du, Mucki', sagte sie (sie nennt mich Mucki, wenn sie gut drauf ist), 'weißt du, es wird ein ganz anderes Leben werden, auf dem Land, in Hartfield. Das wird uns richtig umkrempeln.' Ich wollte da nicht hin. Zum einen war ich mir überhaupt nicht sicher, ob so eine Unternehmung überhaupt etwas ändern könnte, und zum anderen hatte ich die Nase voll vom Umziehen. Als es mit Mums 'kleinen Problemen', wie Dad dazu sagte, so richtig losging, zogen wir von Sussex nach Kettleborough. Dann, nach der Sache mit den Nachbarn von gegenüber, zogen wir schon wieder um, in eine Neubausiedlung am anderen Ende der Stadt. Aber dort wurde es nur noch schlimmer - in einer Siedlung kann man sich kaum verstecken. Die Leute fingen schnell an zu reden - Mum machte nie die Fenster zu, bevor sie losbrüllte -, und in der Schule hänselten mich die anderen Kinder und sagten, ihre Eltern fänden uns nicht ganz normal. Was zwar gemein war, aber in der Sache korrekt. Und vor anderthalb Jahren hat Dad dann... ist Dad dann gestorben. Es stand groß und breit in der Zeitung. Es gab sogar eine kurze Meldung in der Landesschau 'Bei uns im Osten'. Es war schrecklich. Die Leute sagen zwar, sie könnten verstehen, was man durchmacht, aber das stimmt nicht. Wie sollten sie das denn auch können, wenn sie ganz normal weiterleben? In der ersten Zeit bin ich nachts aufgewacht und hab sein Gesicht an der Zimmerdecke gesehen. Ich hab mir eingebildet, ich würde seine Stimme auf der Treppe hören. Ich bin zu den unmöglichsten Zeiten in Tränen ausgebrochen, und wenn ich erst mal angefangen hatte zu weinen, konnte ich nicht mehr aufhören. Es war entsetzlich. Aber die Wut war schlimmer. Ist schlimmer. Ich kann immer noch total wütend darüber werden, dass Dad uns verlassen hat. Oder vielmehr mich verlassen hat. Denn ich muss ja die Scherben zusammenfegen, ich muss mit Mum klarkommen, wenn sie wieder mal einen Absturz hat, ich kriege es ab, wenn irgendetwas schief läuft. Früher hat Dad das alles mit ihr geklärt - oder es zumindest versucht. Jetzt bin nur noch ich da. Er hätte nicht einfach sterben dürfen. Das war nicht fair. Noch Wochen nach Dads Tod war ich total abgedreht, aber komischerweise schien Mum, sobald die Beerdigung vorbei war, fast ein bisschen aufzuleben. Ich dachte, sie würde sich jetzt nur noch schlimmer hängen lassen, aber da täuschte ich mich. Sie ging zum Frisör und fing wieder an, Make-up zu tragen. Sie kochte richtiges Essen, statt irgendetwas Tiefge ...