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Falsche Götter

Horus - Der große Bruderkrieg 2, Warhammer 40,000, Roman

Erschienen am 01.09.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453525580
Sprache: Deutsch
Umfang: 444 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 18.4 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Horus, der bevorzugte Sohn des Imperators und neuer Kriegsmeister, muss sich gegen die Feindschaft seiner Brüder zur Wehr setzen und sich seinem inneren Dämon stellen. Kann er den Versuchungen des Chaos widerstehen - oder wird er die Menschheit in einen Bürgerkrieg stürzen? Im zweiten Teil der spannenden "Warhammer-40.000"-Subserie hängt das Schicksal der Galaxis an der Entscheidung eines einzelnen Mannes: Loyalität oder Verrat . Warhammer 40.000 - ein Muss für alle Fans von "World of Warcraft" und "Halo"!

Leseprobe

Ich war da an dem Tag, als Horus fiel. "Die Torheit der Menschen besteht darin zu glauben, dass sie große Schauspieler auf der Bühne der Geschichte sind und ihre Handlungen Einfluss auf den großen Fluss der Zeit haben. Ein mächtiger Mann mag sich an die wärmende Vorstellung klammern, er könne ruhig schlafen, weil sich ohne ihn die Welt nicht drehen, die Berge einstürzen und die Meere austrocknen würden. Aber wenn uns die Geschichte überhaupt etwas gelehrt hat, dann doch, dass letzten Endes alles vergänglich ist. Unzählige Zivilisationen vor uns sind nur noch Staub und Knochen und die größten Helden ihrer Zeit nur noch vergessene Legenden. Niemand lebt ewig, und wie die Erinnerung, so verblasst auch das Andenken an sie. Dies ist eine universelle Wahrheit und ein unabdingbares Gesetz, das trotz der Proteste der Eitlen, der Arroganten und Tyrannischen nicht bestritten werden kann. Horus war die Ausnahme." Kyril Sindermann, Vorrede an die Memoratoren "Tausend Klischees wären nötig, um den Kriegsmeister zu beschreiben, und jedes wäre wahrer als das vorherige." Petronella Vivar, Palatina Majoria von Haus Carpinus "Alles verkommt in den Händen von Menschen." Ignace Karkasy, Meditationen über den elegischen Helden Eins Sprössling Terras Koloss Rebellenmond MAGNUS DER ZYKLOP, Rogal Dorn, Leman Russ: Namen, in denen Geschichte mitschwang, Namen, die Geschichte schrieben. Ihr Blick folgte der Liste weiter aufwärts: Corax. Konrad Curze, genannt Night Haunter. Angron. und immer so weiter durch ein Vermächtnis aus Heldentum und Eroberung, von Welten, die im Namen des Imperators in das beständig expandierende Imperium der Menschheit eingegliedert worden waren. Allein der Klang der Namen in ihrem Kopf verursachte ihr ein Kribbeln. Aber größer als alle anderen war der Name ganz oben auf der Liste. Horus: der Kriegsmeister. Lupercal nannten ihn seine Soldaten - ein Kosename für ihren geliebten Kommandanten. Ein Name, im Feuer der Schlacht erworben: auf Ullanor, auf Mord, auf Dreiundsechzig-Neunzehn - eine Welt, die von den verblendeten Bewohnern in ihrer Unwissenheit Terra genannt worden war - und in tausend anderen Schlachten, die sie noch nicht in ihre Gedächtnisimplantate eingespeichert hatte. Der Gedanke, so weit von dem riesigen Familienbesitz in Kairos entfernt zu sein und bald die Rächender Geist zu betreten, um lebendige Geschichte aufzuzeichnen, raubte ihr den Atem. Und doch war sie hier, um viel mehr zu tun - ganz tief in ihrer Seele wusste sie, dass Horus Geschichte war. Sie fuhr sich durch das lange, mitternachtsschwarze Haar, frisiert nach der neusten Mode am terranischen Hof - nicht, dass dies irgendjemand so weit draußen im All wissen würde -, und strich mit den Fingernägeln über ihre glatte, makellose Haut. Ein Leben im Wohlstand hatte vornehme Züge in ihre olivfarbene Haut gemeißelt, und der stolze Schwung ihrer Kinnlinie wies den einen geradezu modischen Anflug von Unnahbarkeit auf. Hochgewachsen und umwerfend, saß sie an ihrem Sekretär aus Ahornholz, einem Familienerbstück, das, wie ihr Vater stolz prahlte, ein Geschenk des Imperators für seine Ur-Ur-Großmutter nach der großen Vereidigung im Ural gewesen war. Mit einem Mnemo-Federhalter tippte sie auf ihre Datentafel, dessen reaktive Feder als Reaktion auf ihre Erregung zuckte. Wahllose, zufällige Wörter krochen über die sanft leuchtende Oberfläche, während die organischen Hirnstammkristalle die Oberflächengedanken ihrer vorderen Hirnlappen aufschnappten. Kreuzzug. Held. Retter. Zerstörer. Sie lächelte und löschte die Worte durch einen Wischer mit dem elegant manikürten Nagel, dessen Rand bis auf die Fraktalebene geglättet war, dann schrieb sie mit ausgeprägten, zusammenhängenden Federschwüngen. Mit großem Herzen und einem feierlichen Gefühl der Ehre schreibe ich, Petronella Vivar, Palatina Majoria des Hauses Carpinus, diese Worte nieder. Ein langes Jahr bin ich von Terra gereist, habe viele Mühen und Unbilden ertragen.