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Kind 44

Thriller, Leo Demidow 1

Erschienen am 04.01.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442472079
Sprache: Deutsch
Umfang: 512 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 18.7 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dieser Spiegel-Bestseller 'geht wirklich unter die Haut'. WDR 5 Moskau 1953. Auf den Bahngleisen wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, nackt, fürchterlich zugerichtet. Doch in der Sowjetunion der Stalinzeit gibt es offiziell keine Verbrechen. Und so wird der Mord zum Unfall erklärt. Der Geheimdienstoffizier Leo Demidow jedoch kann die Augen vor dem Offenkundigen nicht verschließen. Als der nächste Mord passiert, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in tödliche Gefahr

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Autorenportrait

Tom Rob Smith wurde 1979 als Sohn einer schwedischen Mutter und eines englischen Vaters in London geboren, wo er auch heute noch lebt. Er studierte in Cambridge und Italien und arbeitete anschließend als Drehbuchautor. Mit seinem Debüt 'Kind 44' gelang Tom Rob Smith auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Der in der Stalin-Ära angesiedelte Thriller basiert auf dem wahren Fall des Serienkillers Andrej Chikatilo und wurde u. a. mit dem 'Steel Dagger' ausgezeichnet, für den 'Man Booker Prize' nominiert und bisher in dreißig Sprachen übersetzt. Nach 'Kind 44' und 'Kolyma' schloss der Autor seine Trilogie um den Geheimdienstoffizier Leo Demidow mit dem Roman "Agent 6" ab.

Leseprobe

Sowjetunion, Ukraine Das Dorf Tscherwoj 25. Januar 1933 Da Maria beschlossen hatte zu sterben, w?rde ihre Katze sich allein durchschlagen m?ssen. Maria hatte sich schon viel l?er um sie gek?mmert, als vern?nftig war. L?st waren die M?e im Dorf von den Dorfbewohnern gefangen und vertilgt worden. Einige Zeit sp?r verschwanden auch die Katzen und Hunde. Alle, au?r einer Katze, dieser hier, die Maria versteckt gehalten hatte. Warum hatte sie sie behalten? Weil sie etwas war, wof?r man leben konnte, was man besch?tzen und lieben konnte -etwas, f?r das es sich lohnte zu ?berleben. Sie hatte sich geschworen, die Katze bis zu dem Tag zu f?ttern, an dem sie selbst nichts mehr zu essen hatte. Dieser Tag war heute. Maria hatte schon ihre Lederstiefel in d?nne Streifen geschnitten und sie mit Brennnesseln und R?bsamen aufgekocht. Sie hatte nach Regenw?rmern gegraben und Rinde gegessen. Heute Morgen hatte sie im fiebrigen Delirium ein Bein ihres K?chenstuhls angenagt und gekaut und gekaut, bis ihr Splitter das Zahnfleisch blutig gestochen hatten. Die Katze hatte das gesehen und sich unter dem Bett versteckt; sie weigerte sich, wieder darunter hervorzukommen, auch als Maria sich hingekniet, sie beim Namen gerufen und gelockt hatte. In diesem Moment hatte Maria beschlossen zu sterben. Es gab nichts zu essen, und nicht mal mehr eine Katze konnte man liebhaben. Sie wartete bis zum Einbruch der D?erung, bis sie sie freilie? Sie rechnete sich aus, dass die Katze im Schutz der Dunkelheit bessere Chancen h?e, ungesehen den Wald zu erreichen. Wenn irgendwer im Dorf sie sah, w?rde man sie jagen. Obwohl Maria selbst dem Tod so nah war, brachte der Gedanke, dass man ihre Katze t?ten k?nnte, sie aus der Fassung. Sie beruhigte sich damit, dass die Katze das ?erraschungselement auf ihrer Seite h?e. In einer Gemeinschaft, wo erwachsene M?er Erdklumpen kauten in der Hoffnung auf Ameisen oder Insektenlarven, wo die Kinder Pferdedung zerpfl?ckten in der Hoffnung auf unverdaute Getreidek?rner und wo Frauen sich um den Besitz von Knochen pr?gelten, w?rde mit Sicherheit niemand glauben, dass noch eine Katze am Leben sein konnte. Pavel traute seinen Augen nicht. Es war tapsig, d?rr, hatte gr?ne Augen und ein schwarz geflecktes Fell. Eindeutig eine Katze. Er war gerade dabei, Feuerholz zu sammeln, als er sah, wie sie aus Maria Antonownas Haus und ?ber die schneebedeckte Stra? in Richtung Wald schoss. Pavel hielt den Atem an und schaute rasch um sich. Niemand sonst hatte sie entdeckt. Keiner war zu sehen, kein Licht brannte in den Fenstern. Aus kaum der H?te der Schornsteine stiegen d?nne Rauchschwaden auf, die einzigen Lebenszeichen. Es war, als h?e der heftige Schneefall das Dorf erstickt, alle Anzeichen von Leben ausgel?scht. Der meiste Schnee lag unber?hrt da, es gab kaum Fu?puren und kein einziger Pfad war freigeschaufelt worden. Die Tage waren so still wie die N?te. Niemand stand zur Arbeit auf. Keiner seiner Freunde spielte, alle blieben zu Hause. Dort lag die Familie eng aneinandergeschmiegt im Bett, die Augen eingesunken und die Haut in schlaffen Falten. Erwachsene sahen mittlerweile wie Kinder aus und Kinder wie Erwachsene. Die meisten hatten es aufgegeben, ?berhaupt noch nach Essbarem zu suchen. Unter solchen Umst?en war das Auftauchen einer Katze schlichtweg ein Wunder - die Wiederentdeckung einer l?st ausgestorben geglaubten Kreatur. Pavel schloss die Augen und versuchte sich an das letzte Mal zu erinnern, dass er Fleisch gegessen hatte. Als er die Augen wieder ?ffnete, sabberte er, wie ein Rinnsal rann ihm die Spucke ?bers Kinn. Er wischte sie mit dem Handr?cken ab. Aufgeregt lie?er den Stapel ?te fallen und rannte nach Hause. Diese unglaubliche Neuigkeit musste er unbedingt seiner Mutter Oksana erz?en. In eine Wolldecke geh?llt sa?Oksana da und starrte zu Boden. Sie verharrte vollkommen still und sparte Kraft, w?end sie zu ?berlegen versuchte, wie sie ihre Familie durch den Winter bringen sollte, Gedanken, die sie zu jeder wachen St Leseprobe
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Schlagzeile

Filmstart 04.06.2015

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