Beschreibung
»Fantasy made in Australien zauberhaft, spannend, mitreißend.« phantastik-couch.de
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DE 81673 München
Autorenportrait
Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.
Leseprobe
Prolog Reivan sp?rte die Ver?erung vor allen anderen. Zuerst war es nur Instinkt, eher Gef?hl als Wissen, dann fiel ihr auf, dass die Luft dumpfer roch und grie?g wirkte. Sie betrachtete die rauen W?e des Tunnels und sah Ablagerungen einer pudrigen Substanz. Sie bedeckte eine Seite aller Ausbuchtungen und Rillen, als h?e sie ein Wind, der aus der Dunkelheit vor ihnen kam, dort hingeweht. Ein Schaudern ?berlief sie bei dem Gedanken daran, was das bedeuten konnte, doch sie sagte nichts. Vielleicht irrte sie sich, und ihre Begleiter waren noch zu schockiert ?ber ihre Niederlage. Alle k?ften sie mit der Notwendigkeit, den Tod von Freunden, Verwandten und Kameraden zu verarbeiten, all der Menschen, die sie zur?ckgelassen hatten, begraben in der fruchtbaren Erde des Feindes. Sie konnten keinen weiteren Grund zur Sorge gebrauchen. Selbst wenn sie nicht in niedergedr?cktester Stimmung nach Hause geeilt w?n, h?e Reivan nicht gesprochen. Die M?er in ihrer Gruppe zeigten sich sehr schnell gekr?t. Genau wie Reivan hegten sie einen geheimen Groll, dass sie nicht genug angeborene F?gkeiten besa?n, um G?tterdiener zu werden. Daher klammerten sie sich an die einzigen Quellen der ?erlegenheit, die ihnen zur Verf?gung standen. Sie waren kl?ger als durchschnittliche Menschen. Sie waren die ?Denker?. Sie unterschieden sich von denen, die lediglich eine Ausbildung genossen hatten, durch ihr Verm?gen, zu berechnen, zu erfinden, zu philosophieren und logisch abzuw?n. Das f?hrte zu einer grimmigen Rivalit?untereinander. Vor langer Zeit hatten sie eine eigene Hierarchie gebildet. ?tere hatten Vorrang vor J?ngeren. M?er hatten Vorrang vor Frauen. Es war nat?rlich l?erlich. Reivan hatte bemerkt, dass der Geist mit dem Alter ebenso unflexibel und langsam wurde wie der K?rper, in dem er ruhte. Nur weil es unter den Denkern mehr M?er als Frauen gab, bedeutete das nicht, dass M?er grunds?lich kl?ger waren. In letzterem Fall trat Reivan mit gro?m Genuss den Gegenbeweis an ? Aber dies war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt daf?r. Und ich k?nnte mich irren. Der Geruch von Staub war jetzt st?er geworden. Ihr G?tter, ich hoffe, ich irre mich. Pl?tzlich erinnerte sie sich an die F?gkeit der G?tterstimmen, Gedanken zu lesen. Sie blickte ?ber ihre Schulter und war f?r einen Moment verwirrt. Sie hatte erwartet, Kuar zu sehen. Stattdessen trat eine hochgewachsene, elegante Frau hinter die Denker. Imenja, die Zweite G?tterstimme. Ein Stich der Traurigkeit durchzuckte Reivan, als sie sich daran erinnerte, warum diese Frau die Armee jetzt anf?hrte. Kuar war tot, get?tet von den heidnischen Zirklern. Imenja sah zu Reivan hin?ber, dann winkte sie sie zu sich. Reivans Herz setzte einen Schlag aus. Sie hatte noch nie zuvor mit einer der G?tterstimmen gesprochen, obwohl sie zu der Gruppe von Denkern geh?rte, die die Karten f?r die Route durch die Berge angefertigt hatten. Grauer, der Anf?hrer der Gruppe, hatte pers?nlich die Aufgabe ?bernommen, den G?tterstimmen Bericht zu erstatten. Reivan hielt inne. Ein Blick auf die M?er vor ihr sagte ihr, dass diese den Ruf offensichtlich nicht bemerkt hatten. Grauer, dessen Aufmerksamkeit den Karten galt, war Imenjas Wink gewiss entgangen. Als Imenja sie erreichte, setzte sich Reivan wieder in Bewegung, wobei sie sich einen Schritt hinter der G?tterstimme hielt. ?Wie kann ich dir dienen, Heilige?? Imenja runzelte noch immer die Stirn, obwohl ihr Blick auf den Denkern ruhte. ?Was ist es, was du bef?rchtest??, fragte sie leise. Reivan biss sich auf die Unterlippe. ?Es ist wahrscheinlich jener Wahnsinn, der die Menschen unter der Erde erfasst, die Dunkelheit, die meinen Geist verwirrt?, erkl?e sie hastig. ?Aber ? bisher war die Luft auf dem Weg durch die Tunnel noch nie so staubig. Und es lag auch nicht so viel Staub auf den W?en. Die Muster lassen auf schnelle Luftbewegungen irgendwo vor uns schlie?n. Ich k?nnte mir verschiedene Gr?nde daf?r denken ?? ?Du bef?rchtest, dass es irgendwo in den Stollen z Leseprobe