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Mord braucht Reklame

Roman

Erschienen am 16.01.1968
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442030668
Sprache: Deutsch
Umfang: 287 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Victor Dean stürzt kopfüber eine eiserne Treppe in Pyms Londoner Werbebüro hinunter und ist sofort tot. Ein Unfall? Kein Unfall, behauptet Hobbydetektiv Lord Peter Wimsey und lässt sich inkognito bei Pyms Agentur als Werbetexter anstellen. Und schon bald kann er Chefinspektor Parker davon überzeugen, dass bei Victor Deans Sturz jemand kräftig nachgeholfen hat.

Leseprobe

1 »Und übrigens«, sagte Mr Hankin und hielt Miss Rossiter zurück, die sich zum Gehen anschickte, »es kommt heute ein Neuer in die Textabteilung.« »Ja, Mr Hankin?« »Er heißt Bredon. Ich kann Ihnen nicht viel über ihn sagen. Mr Pym hat ihn persönlich engagiert. Aber Sie sollten sich ein wenig um ihn kümmern.« »Jawohl, Mr Hankin.« »Ich glaube, Mr Ingleby könnte sich seiner annehmen und ihm zeigen, wie alles bei uns gemacht wird. Schicken Sie doch Mr Ingleby herüber, falls er einen Augenblick Zeit hat.« »Jawohl, Mr Hankin.« »Das wäre alles. Ach so - ja! Bitten Sie doch Mr Smayle, mir das Kontobuch der Feldblumen-Molkerei zu leihen.« »Jawohl, Mr Hankin.« Miss Rossiter steckte ihren Stenogrammblock unter den Arm, schloss die Glastür lautlos hinter sich und trippelte elegant den Korridor entlang. Durch eine andere Glastür beobachtete sie Mr Ingleby, der auf einem Drehstuhl saß, seine Beine auf die kalten Zentralheizungsröhren gestützt, und mit großer Lebhaftigkeit auf eine junge Dame in Grün einredete, die sich auf seinem Schreibtisch niedergelassen hatte. »Entschuldigen Sie«, sagte Miss Rossiter mit beiläufiger Höflichkeit, »aber Mr Hankin lässt fragen, ob Sie einen Augenblick für ihn Zeit hätten, Mr Ingleby.« »Wenn es sich um die Tom-Boy-Karamellen handelt«, antwortete Mr Ingleby in ausweichendem Ton, »so werden sie gerade abgetippt. Hier! Nehmen Sie doch diese zwei Seiten mit, und lassen Sie sie tippen. Das wird dieser sonst etwas fadenscheinigen Ausrede mehr Überzeugungskraft -« »Es handelt sich gar nicht um Tom-Boy, sondern vielmehr um einen neuen Herrn in der Textabteilung.« »Was, so bald?«, rief die junge Dame aus. »Ehe noch die Schuhe des Toten kalt sind? Den armen Dean haben wir doch erst Freitag zu Grabe getragen.« »Das gehört zu dem modernen System. Man drückt auf den Knopf und schwuppdich.«, sagte Mr Ingleby. »Höchst betrüblich in einer altmodischen, gutbürgerlichen Firma. Da werde ich ihm das Gehen beibringen müssen. Warum wird mir alles aufgehalst?« »Ach, Unsinn!«, sagte die junge Dame. »Sie haben ihn nur zu warnen, dass er die Direktionstoilette nicht benutzen darf und nicht die Eisentreppe hinunterpurzeln soll.« »Sie sind ein zynisches Frauenzimmer, Miss Meteyard. Na, solange Sie den Burschen nicht in mein Zimmer setzen.« »Beruhigen Sie sich, Mr Ingleby, er bekommt Mr Deans Zimmer.« »So! Wie sieht er denn aus?« »Mr Hankin sagt, er kennt ihn nicht. Mr Pym hat ihn engagiert.« »O weh! Ein Freund der Direktion«, stöhnte Mr Ingleby. »Dann habe ich ihn, glaube ich, gesehen«, sagte Miss Meteyard. »Ein farbloser, arrogant aussehender Bursche. Ich stieß mit ihm zusammen, als er gestern aus Pymmies Büro trat. Hornbrille.« »Mr Ingleby, haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?« Beim Ertönen von Mr Hankins leiser sarkastischer Stimme löste sich die Szene magisch in nichts auf. »Das«, sagte Mr Hankin, der taktvoll alle Anzeichen unkorrekten Verhaltens übersah, »ist Mr Bredon. Zeigen Sie ihm doch - hm -, was er zu tun hat.« »Na, ich will Sie erst einmal vorstellen«, sagte Mr Ingleby zu dem Neuen. »Miss Rossiter und Miss Parton sind unsere Schutzengel, sie tippen ab, was wir schreiben, korrigieren unsere Orthographie, versorgen uns mit Bleistiften und Papier und füttern uns mit Kaffee und Keksen. Miss Parton ist die Blondine und Miss Rossiter die Brünette. Gentlemen ziehen bekanntlich Blondinen vor, aber was mich betrifft, sehe ich in beiden wahre Engelsgestalten.« Mr Bredon verneigte sich. »Miss Meteyard - Somerville-College, Oxford. Eine der brillantesten Zierden unserer Abteilung. Sie dichtet die ordinärsten Verse, die je in diesen vier Wänden deklamiert worden sind.« »Dann werden wir uns bestimmt gut verstehen«, sagte Mr Bredon herzlich. »Mr Willis zu Ihrer Rechten, Mr Garrett zu Ihrer Linken - beide Genossen unserer Schmach. Das ist die ganze Abteilung, ausgenommen Mr Hankin und Mr Armstrong, welche die Direktoren sind, und Mr Copley, ein Mann von Gewicht und Erfahrung, der deshalb prinzipiell Leseprobe