Beschreibung
Der Streifzug durch alltägliche Begriffe der "Leistungsgesellschaft" erkundet die vorherrschende Ideologie des flexiblen Kapitalismus. Er ist weit mehr als ein wirtschafts- und sozialpolitischer Ansatz. Die neoliberale Ideologie prägt unsere Persönlichkeit, unser Denken, unser Handeln: während wir Sport treiben, wir über unsere Bosse sprechen, als wären wir befreundet, wir in Dating-Portalen nach der Liebe fürs Leben oder dem schnellen Sex suchen, wir unser 70er Jahre-Rennrad das Altbau-Treppenhaus hochtragen, wir herzhaft über die Prolls in der Eckkneipe lachen, wir uns über unsere aktuellen Prokrastinationserfahrungen austauschen, wir mit einem Coffee-to-go bewaffnet im Stechschritt durch die Stadt marschieren, wir lustige ironisch-geistreiche Anmerkungen machen, wir uns wieder nicht entscheiden können und wir am Ende des Tages einmal mehr versuchen, das zu verdrängen, was längst Gewissheit geworden ist: dass es so nicht weitergehen kann.
Autorenportrait
Sebastian Friedrich ist Redakteur von kritisch-lesen.de und Verfasser der Kolumne "Lexikon der Leistungsgesellschaft", die seit April 2013 bei der linken Monatszeitung ak- analyse und kritik erscheint. In der edition assemblage erschienen von Sebastian Friedrich "Nation - Ausgrenzung - Krise" und "Rassismus in der Leistungsgesellschaft".