Beschreibung
Als normative Leitidee sind Menschenrechte Unterfutter zentraler Ordnungsund Gerechtigkeitsdiskurse weltweit. Zugleich sind sie von einer zunehmenden Pluralisierung und Regionalisierung gekennzeichnet. Das, was Menschenrechte eigentlich sind oder sein sollen, ist mehr denn je strittig. Angesichts von Debatten um sogenannte 'Asiatische Werte' oder 'Islamische Menschenrechte' ist insbesondere die Frage offen, inwieweit Menschenrechte ihren Ursprung in der europäischen politischen Ideengeschichte zu transzendieren imstande sind und auch von außereuropäischen Traditionen absorbiert werden können. Aber auch die Kompatibilität von Menschenrechten und westlichen Vorstellungen und Praktiken wird vermehrt hinterfragt. Vor diesem Hintergrund setzt die vorliegende Arbeit sich zum Ziel, die normativen Grundlagen der Idee der Menschenrechte herauszuarbeiten (inklusive ihrer vielfältigen Begründungswege) und unter Zuhilfenahme eines daraus entwickelten heuristischen Modells danach zu fragen, wie belastbar diese Voraussetzungen auf dem Grund bestimmter Werthaltungen sind, die den weltweiten Menschenrechtsdiskurs insofern berühren, als sie von einer relevanten Anzahl von Menschen geteilt werden. Anhand zahlreicher Fallbeispiele werden Hindernisse, aber auch Ressourcen für die globale Akzeptanz des Menschenrechtsgedankens vorgestellt und diskutiert.
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Autorenportrait
Marie-Luisa Frick, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften und ist Assoziierte Professorin am Institut für Philosophie der Universität Innsbruck. Sie war im Wintersemester 2016/17 Visiting Fellow am Human Rights Program der Harvard Law School und nahm in den vergangenen Jahren an bilateralen Religionsdialogen der Republik Österreich mit Indonesien, Iran und China teil.