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Niederungen und Erhebungen

Besichtigung einer Lebenslandschaft

Erschienen am 10.05.2019
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783957577269
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Format (T/L/B): 3 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein Bauernhof, eine Kleinstadt, ein Haus am Fluss, eingebettet in das durch Eiszeitgletscher geformte Geländeprofil Süddeutschlands. Sie bilden den Erfahrungsraum dieser autobiografischen Erzählung, in dem sich die deutsche Geschichte spiegelt. Die äußere Gegend wird dabei zur inneren Landschaft. Aufgewachsen in einem Landstrich, der lange nicht alles preisgegeben hat, was im Nationalsozialismus etwas gegolten hat, vor allem Zucht, Unterordnung und Gehorsam, sind es besonders ältere Geschichten, die sich in der Landschaft wie im eigenen Leben Volker Demuths eingelagert haben, Geschichten von Aufbegehren, Freiheitsdrang und einem schwierigen Glück. Vom Bauernkrieg des 16. Jahrhunderts über den Zweiten Weltkrieg und die Adenauer-Zeit bis in die globalisierte Gegenwart führt die literarische Reise durch Erinnerungen, Bedeutungen und Mythen. Die Lebensorte werden dabei zum Fahndungsraster einer schmerzlichen und zuletzt befreienden Spurensuche und dem Versuch einer Antwort auf die Frage, wo man hingehört und wer man ist.

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Andreas Rötzer
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DE 10965 Berlin

Autorenportrait

Volker Demuth, 1961 in Süddeutschland geboren, ist Lyriker, Erzähler und Essayist. Nachdem er einige Jahre als Professor für Medientheorie lehrte, gab er 2004 die Lehrtätigkeit auf und lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin und der Uckermark. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und publiziert in verschiedenen Kunst- und Kulturzeitschriften.

Leseprobe

»Auf dem Großvaterbauernhof, wo es neben den Großeltern und deren acht Kindern zwei Schweine, dazu ein paar Hühner gab, außerdem drei Kühe, war von großen Angelegenheiten nie die Rede. Es ging um das, was das Alltägliche hieß, um die Dinge, die es brauchte, damit das Jahr in jener verlässlichen Gleichmäßigkeit vergehen konnte, die fast alles war, was man sich erhoffte. Geschichte ist nicht, was man will. Geschichte ist, was man bekommt. Das war ein Wissen, von dem man nicht sprechen musste, um es doch an jedem neuen Tag und mit jeder Verrichtung, die der Bauernhof erforderte, zum Ausdruck zu bringen.« Volker Demuth