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Mein Dorf in Sibirien

Die Liebe und der Krieg

Erschienen am 15.12.2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783946324690
Sprache: Deutsch
Umfang: 296 S.
Format (T/L/B): 2 x 24.5 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Nach über sechzehn Jahren des Lebens in dem kleinen Taigadorf Srednjaja Oljokma legt die Autorin Karin Haß nun ihr viertes Buch vor. In ihrem ersten Buch Fremde Heimat Sibirien beschreibt sie, wie das fern gelegene Dorf ihr zur Heimat wird und sie Slawa, den ewenkischen Pelztierjäger kennen und lieben lernt. In Bärenspeck mit Pfeffer wird das spartanische aber durchaus glückliche Leben fernab des pulsierenden Lebens in der Zivilisation zum Thema. Und dass Undenkbares im fernen Sibirien völlig normal ist, erzählt die Autorin in Alles Normalno. Dieses Buch ist ihr umfangreichstes und facettenreichstes Buch, denn sie erzählt darin von zwei wichtigen, aber sehr unterschiedlichen Lebensabschnitten - dem Leben und Lieben in Sibirien und der Rückkehr in ein fremd gewordenes Deutschland. Die Ukrainekrise und der Krieg haben nicht nur für die Ukraine und Russland Tod und Zerstörung gebracht, sondern in Deutschland und vielen anderen Ländern große Veränderungen bewirkt. Deshalb widmet sie einen Teil des Buches diesem Thema und klärt über die Ursachen und Hintergründe auf.

Leseprobe

Nun lebe ich schon das 16. Jahr in Srednjaja Oljokma, dem kleinen Dorf in der Taiga, das mir zur zweiten Heimat geworden ist. Langweilig wurde es mir nie an diesem abgeschiedenen Ort, uber dessen Lage und Einwohner ich schon in Fremde Heimat Sibirien, Bärenspeck mit Pfeffer und Alles normalno autobiografisch und chronologisch berichtet habe. Wir alle möchten behalten, was uns lieb und angenehm ist, und leiden unter Veränderungen, die unseren Wunschen widersprechen. Doch das Leben ist wie ein Fluss, der manchmal ruhig durch schöne Landschaften fließt, ein anderes Mal Strudel und Untiefen aufweist, die wir umschiffen mussen, oder gar zum reißenden Gewässer wird, mit vielen Verwirbelungen, denen wir hilflos ausgesetzt sind. Obwohl unser Taigadorf durch das Fehlen einer Straße in die Zivilisation isoliert erscheint, bleibt es nicht unberuhrt vom Wandel und den Geschehnissen in Russland und der Welt. Und nicht zuletzt verändern sich ganz persönliche Lebensumstände und wir uns selbst - äußerlich und innerlich - ebenfalls. Manche Änderungen in unserem Leben sind schmerzhaft, aber wir können sie auch als Chance begreifen.