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Sei stolz, eine Frau zu sein

Eine Anleitung für Mütter und Töchter. Mit inspirierenden Übungen und Ritualen, die Raum schaffen, Weiblichkeit in ihrer Vielfalt lustvoll zu feiern

Erschienen am 10.04.2024
23,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938580837
Sprache: Deutsch
Umfang: 246 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 21.1 x 15 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Selbstliebe ist die Superpower, die Frauen befähigt, mit Siebenmeilenschritten in ein stolzes und selbstbestimmtes Frausein voller Lebensfreude zu gehen. Davon ist Martina Spierings, systemische Therapeutin in der Frauenberatung und Mutter von zwei Töchtern im Teenageralter, überzeugt. In einer Zeit, in der Menstruationsblut noch immer mit Scham behaftet ist, will ihr Buch Mütter und Töchter ermutigen, dem eigenen Körper und den mit dem Frauwerden verbundenen Veränderungen wertschätzend und selbstliebend zu begegnen. Machen wir uns also das Geschenk, uns auf uns selbst zu besinnen, damit wir unseren Töchtern auf dem Weg durch die stürmischen Wasser der Pubertät stärkend zur Seite stehen können. Leben wir eine stolze Weiblichkeit vor und wie sich diese mit inspirierenden Übungen und Ritualen lustvoll entdecken lässt. Liebe Mutter einer Tochter, kennst du auch das Gefühl, NIE GUT GENUG zu sein? Es speist sich aus Bewertungen unserer Körper und anderen gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen. Es trägt dazu bei, dass viele von uns gequält dauerlächeln, während sie unbezahlte (Care-Arbeit) oder schlecht bezahlte Tätigkeiten verrichten. Viele Mütter versäumen vor lauter Funktionieren und Fürsorge für andere, sich selbst eine gute Mutter zu sein. Damit verlieren sie immer mehr den Kontakt zu ihrem Inneren und ihrer Leidenschaft. Neben sich stehend erleben sie zunehmend Angst, Enge und Mangel - keine hilfreichen Energien, um die eigene Tochter positiv aufs Frausein einzustimmen. Denn die menschliche Seele sehnt sich nach LIEBE, FÜLLE und WEITE. Und ich bin überzeugt davon, dass dies der Ort ist, wo auch du hingehörst. Wo deine Tochter hingehört. Wir alle. Du brauchst nicht immer noch mehr tun, haben und sein. Stattdessen darfst du nach und nach all das loslassen, was nicht zu dir gehört - all die übernommene Abwertung, Angst und Scham; alles, was dein wundervolles tiefstes Sein gefangen hält und am Tanzen hindert. Wenn du und ich endlich begreifen, dass wir SCHON IMMER GUT GENUG waren, werden wir zu Frauen, die ihre eigene Stimme deutlich vernehmen und ihr folgen. Dann knipsen wir stolz unser inneres Licht an und freuen uns an unserem eigenen Strahlen ebenso wie an dem anderer. DAS ist ein attraktives Vorbild von Frausein. DAS wird Kreise ziehen. Und viele kleine Lichter machen die Welt heller und menschlicher und freier. Wenn dich die Sehnsucht nach Weite gepackt hat, lass uns gemeinsam ein Stück des Wegs gehen. Bist du bereit? Martina

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Hersteller:
Diametric Verlag Jutta A. Wilke e.K
Jutta A. Wilke
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Autorenportrait

Proud Women: Wir dürfen dafür eintreten, mit all unseren Fähigkeiten, Gefühlen und Wünschen ernst genommen zu werden. Zum Beispiel für eine fairere Verteilung unbezahlter Arbeit, für gerechte und geschlechtsunabhängige Bezahlung für alle Menschen, für Sichtbarkeit und Teilhabe in allen Lebensbereichen.

Leseprobe

Von Anfang an Meine Großtante sagte am Tag meiner ersten Blutung zu mir: Alles, was von dir kommt, ist schön! Eine Mutter im Interview Alles begann während eines abendlichen Gesprächs mit unserer damals neunjährigen Tochter. Sie bekam mit, dass ich meine Periode hatte und fragte, was frau dabei beachten müsse. Wie Babys entstehen, wussten sie und ihre siebenjährige Schwester schon seit längerer Zeit. Sie kannte die besondere Körperöffnung der Frauen, aus der das Menstruationsblut austritt. Auch die Vorgänge der menschlichen Fortpflanzung waren ihr schon recht vertraut - wir hatten eine bewegte Peter-Ida-und-Minimum-Zeit1 und eine Phase, da war mein Bauch Hauptthema unserer Gespräche: wer da schon alles drin war, wie die Babys da wohl reinkamen, und, noch viel spannender, wie sie da wieder rauskamen. Da in puncto Aufklärung schon einiges geleistet war, war klar, dass die aktuelle Frage sich mehr auf Praktisches bezog. Ich erklärte ihr einiges über Hygieneartikel wie Binden und Tampons. Sie befürchtete, dass es zum ersten Mal passieren könnte, während sie in der Schule sei. Wir überlegten gemeinsam, wie sie sich darauf vorbereiten könnte. Peinlich berührt fiel mir auf, dass ich zu wenig wusste; ich konnte ihr beispielsweise keine klaren Vorzeichen für die erste Menstruation benennen. Und was noch schlimmer war: Die Mimik meiner Tochter verriet Angst und Ekel. So konnte und wollte ich das auf keinen Fall stehen lassen! Angestrengt suchte ich nach allem Positiven, das mir einfiel. Wie konnte ich diesem jungen Mädchen nur vermitteln, wie wertvoll unsere Frauenkörper mit ihren fantastischen Zyklen sind? Ich redete weiter auf sie ein, doch nichts kam richtig an. Ihre sorgenvollen Gedanken hatten bereits die Oberhand gewonnen. Schließlich fiel mir ein, dass es in manch anderen Kulturen ein Fest gibt, das den Eintritt der Monatsblutung feiert. O-Ton Tochter: Wie bitte? Auch noch ein Fest deshalb feiern? Das erschien ihr mehr als abwegig. Nachdem sie zu Bett gegangen war, beschäftigte mich das Thema noch lange. Erinnerst du dich an die Zeit, als dein Mädchenkörper begann, sich zu verändern? Als nach und nach deine Brust weiblichere Züge annahm? Wie hast du deine erste Menstruation erlebt - warst du erfreut oder peinlich berührt? War dir bekannt, dass diese Art von Blutung irgendwann kommen würde oder hat sie dich überrascht und geängstigt? Ich habe später mit vielen Müttern über ihre eigenen Erfahrungen des Frauwerdens gesprochen. Die meisten in meiner Generation wussten wenig bis gar nichts über die Veränderungen und zyklischen Vorgänge ihres Körpers. Einige hielten ihre erste Blutung aus Scham geheim. Einige durchstanden heftige Ängste, weil sie vermuteten, schwer krank zu sein. Auch für mich kam die Menstruation völlig unvorbereitet im Alter von 11 Jahren. Ich hatte bis dahin vom Monatszyklus kaum etwas gehört - meine Mutter hatte schlicht gedacht, ich sei noch zu jung dafür. Ich weiß noch, wie ich erschrak über das Blut in meinem Slip. Auch über Geschlechtsverkehr wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas. So kamen die Erklärungen meiner Mutter an diesem Tag in einer Fülle, die mich völlig überforderte. Ich fühlte mich verwirrt und mir war körperlich übel. Andererseits erwachte in mir ein winzig kleiner Anflug von Stolz, dass ich nun langsam eine Frau wurde. Die starke Unsicherheit, die ich damals empfand, erfahren heutige junge Frauen vermutlich ähnlich: Nicht nur, dass ihr ganzer Körper sich verändert und Gefühle und Gedanken hormonell bedingt Achterbahn fahren - plötzlich beginnen sie auch an einer sehr intimen Stelle zu bluten. Ihre Vulva, ihr Unterleib und die weiblichen Geschlechtsorgane können je nach bisherigen Erfahrungen und Bewertungen für sie etwas Unaussprechliches oder sogar unanständig sein. Und jetzt fordert dieser tabuisierte Bereich besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Sie stehen vor der Herausforderung, welcher Umgang mit ihrem Blut für sie stimmig ist. Viele weitere Fragen, die nach diesem Ereignis erstmals oder drängender auftreten: Wie wird frau eine Frau? Gibt es weibliche Vorbilder, an denen ich mich orientieren kann und vor allem will? Werde ich so, wie ich bin, akzeptiert von meiner Umwelt? Mache ich alles richtig? Bin ich denn richtig? Bin ich schön? Und so weiter. Während der Beschäftigung mit diesen Fragen wurde in mir der Wunsch übermächtig, meine Töchter zu beschützen. Aber wovor eigentlich? Primär wollte ich verhindern, dass sie das Frausein mit allen seinen körperlichen wie emotionalen Aspekten als bedrohlich erleben. Zunächst waren da aber nur lauter NICHTs in meinem Kopf: Ich will nicht, dass sie sich wegen der natürlichsten Vorgänge der Welt, die in ihrem Körper stattfinden werden, irgendwann schämen. Ich will nicht, dass sie sich aufgrund gesellschaftlicher Geschlechterrollen unfrei fühlen. Ich will nicht, dass sie lernen, ihren Selbstwert über ihren Körper zu definieren. Ich will nicht, dass sie unrealistischen Schönheitsbildern nacheifern, die sie nur unglücklich machen. Dann machte ich mir Gedanken darüber, was ich stattdessen für meine Töchter will. Es war und ist mir bewusst, dass ich meine Töchter nur zum Teil auf das Frausein vorbereiten kann, denn sie wachsen in einer anderen Zeit auf als ich und sind bereits heute eigene Persönlichkeiten, die sich wesentlich von mir, als ich in ihrem Alter war, unterscheiden. Sie werden auch als Frau anders sein, als ich es heute bin. Und doch habe ich mir vorgenommen, mein Möglichstes dafür zu tun, dass meine Töchter stolz sein können, Mädchen und Frau zu sein sie sich selbst samt ihrem Körper lieben - einfach, weil er ist, wie er ist, und kann, was er kann sie ihre eigene Weise entdecken, glücklich zu leben sie ihre Potenziale entfalten und mutig Neues wagen sie sich echt und wahrhaftig fühlen. Das Thema ließ mich nicht mehr los. Warum gibt es in unserer Kultur keine starken, kraftvollen Rituale, die die Entwicklung zur Frau freudig begleiten? Ist das mit ein Grund, warum viele von uns unter Scham und Selbstzweifeln leiden? Warum wir denken, wir müssten uns und unsere Körper fortlaufend optimieren, damit wir genügen? Im Internet suchte ich nach einer Art Schritt-für-Schritt-Anleitung, ähnlich der für Hochzeitsvorbereitungen, für das Feiern verschiedener Meilensteine der weiblichen Entwicklung, ob zu zweit oder gemeinsam mit Anderen. Ich erfuhr, dass man die erste Blutung Menarche nennt - ein altgriechisches Wort, das sich aus Monat und Anfang zusammensetzt - und fand vereinzelte Gruppenangebote für Mädchen. Doch wenn ich etwas wirklich will, kann ich hartnäckig sein. Und ich wollte feierliche Gesten, kleine und große Festideen, um meine Töchter als positives Vorbild in eine kraftvolle Weiblichkeit zu begleiten. Sie sollten ein Leben als stolze Mädchen und Frauen führen, von Anfang an.