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Hans Dieter Schaal Global Museum

Dt/engl

Erschienen am 31.12.2007
9,80 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783936681147
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 2 x 30.5 x 25 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

In der allgemeinen Vorstellung riecht der Begriff Museum nach Muff, Spinnweben, Knochen, verwesenden Mäusen, mumifizierten Vögeln, angeschimmelten Bildern, stinkenden Marmorleichen und verstaubten Vitrinenwäldern. Der Skeptiker denkt an alte Häuser, vollgestellte Räume, dunkle Keller, feuchte Kirchen, ruinöse Burgen, vergilbte Bücher, Objekte und Gedanken, die - nicht mehr gebraucht - auf das Altenteil oder auf den Friedhof geschickt worden sind. 'Der Ausdruck museal hat im Deutschen eine unfreundliche Färbung. Er bezeichnet Gegenstände, zu denen der Betrachter sich nicht mehr lebendig verhält und die selber absterben. Sie werden eher aus historischer Rücksicht aufbewahrt als aus gegenwärtigem Bedürfnis. Museum und Mausoleum verbindet nicht bloß die phonetische Assoziation. Museen sind wie Erbbegräbnisse von Kunstwerken' (Theodor W. Adorno, Prismen). Kein Zweifel, Museum und Totenkult sind eng miteinander verwandt, das läßt sich nicht leugnen. Wer für den (temporären) Blick in die Vergangenheit plädiert, ihn als lebenswichtig und wertvoll definiert, setzt sich natürlich der Kritik der gegenwartssüchtigen, vergangenheitsfeindlichen Mitmenschen aus. Das Museum erscheint ihm als konservative Verteidigungsburg, als verdorbene Büchse der Pandora. Es ist ein Ziel dieses Buches, dem Begriff 'Museum' die verfaulten, abgestorbenen Gedanken auszureißen, die Fenster zu öffnen, die Ausstellungsräume gründlich zu lüften und dem musealen Ort eine lebenswichtige, gegenwartsbezogene, historischfuturistische, hoffnungsvolle Bedeutung zu geben. Danach, beim Gang durch die neuen Räume, wird der Skeptiker staunen, vielleicht nicht zum Optimisten mutieren, aber dennoch zugeben, daß er dem uralten Medium soviel Kraft und Lebendigkeit nicht zugetraut hätte. Wie sieht dieses Global Museum nun aus und was beinhaltet es? Schaal stellt sich das neue Museum, das in Wirklichkeit aus mehreren Gebäuden besteht, als Gedächtnis und Bewußtsein der Welt vor. Hier wird das gesamte Wissen der Welt gespeichert und gesammelt. Aus allen Bereichen: Naturwissenschaften, Wirtschaft, Finanzen, Geisteswissenschaften, Medizin, Technik, Musik, Architektur und Kunst. Der Ort dient als Versammlungsstätte und als Informationszentrum. Hier wird die Geschichte in ihren Entwicklungen dargestellt, der heutige Zustand beschrieben und analysiert, und es werden Strategien für die Zukunft aufgezeigt. Das Global Museum ist alles in einem: Labor, Werkstatt, Baustelle, Universität, Theater, Oper und Museum. Hans Dieter Schaal ist Architekt und lebt in Attenweiler bei Ulm und in Berlin. Er arbeitet nicht nur in seinem angestammten Beruf, sondern auch als Landschaftsgestalter, Bühnenbildner und Ausstellungsgestalter. Seine Bühnenentwürfe und Ausstellungsgestaltungen gehören zum Besten, was zur Zeit auf diesem Gebiet geboten wird.