Beschreibung
Die Diskussion um eine nachhaltigen Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft lässt sich als Appell verstehen, die langfristige Sicherung der Substanz von Wirtschaft und Gesellschaft zu gewährleisten, indem nicht länger nur Ressourcen verbraucht, sondern viel aktiver in den Nachschub an ökologischen, sozialen und ökonomischen Ressourcen investiert wird. Diese Sichtweise hat erhebliche Konsequenzen für die Managementlehre. Bisher hat diese in der Gestaltung der Unternehmens-Umwelt-Beziehungen im Wesentlichen direkt oder indirekt allein den Resource-Dependence-Approach zugrunde gelegt: Weil Unternehmen von den Ressourcen ihrer Umwelten abhängig sind, ist es rational, diese Abhängigkeiten als Abhängiger zu minimieren, als Ressourcenbesitzer auszunutzen. Die Arbeit zeigt auf, daß dieses Theorem konsequent im Umgang mit den betrieblichen Umwelten angewandt wird: in der Gestaltung der Beziehungen zum Markt, zum Arbeitsmarkt und zur natürlichen Umwelt. Die Realität macht indes deutlich, dass diese Rationalität im Umgang mit den betrieblichen Umwelten viel zu kurz greift und das Überleben der Unternehmen bedroht. Systemtheoretische, koevolutionstheoretische wie auch haushaltstheoretische Überlegungen weisen darauf hin, dass das Überleben der Unternehmen vom Überleben ihrer Umwelten abhängt: Sie bilden nämlich eine Haushaltsgemeinschaft, in der sich jeder für die Reproduktion der verwendeten Ressourcen einsetzen muss. Diese wirtschaftsökologische Perspektive führt zur Gestaltung eines nachhaltigen Ressourcenmanagements, welches davon ausgeht, dass die betrieblichen Umwelten für das Unternehmen lebensnotwendige Ressourcenquellen sind, in deren Erhalt aktiv investiert werden muss.