Beschreibung
Der erste Band der Gefängnisbriefe umfasst die Korrespondenz Gramscis mit seiner Frau Giulia. Diese Texte vermitteln das intensive Bild seines persönlichen und politischen Überlebenskampfes unter den Bedingungen faschistischer und stalinistischer Zensur. Im Brennpunkt steht Gramscis Idee der Selbstkonstruktion des Menschen, die er auch in Bezug auf Giulias Psychoanalyse und auf die Erziehung ihrer beiden Söhne, Delio und Julik (Giuliano), entwickelt. Um dem dialogischen Charakter, der alle Werke Gramscis, insbesondere aber die Gefängnisbriefe auszeichnet, gerecht zu werden, umfasst die in vier Bänden geplante Ausgabe nicht nur sämtliche bis heute bekannt gewordenen Briefe Gramscis (versehen mit einem Anmerkungsapparat), sondern dokumentiert darüber hinaus die wichtigsten zugänglichen Briefe seiner Briefpartnerinnen und -partner. Gramscis Briefwechsel im Gefängnis ist in dieser Vollständigkeit bislang in keiner Ausgabe enthalten.
Autorenportrait
Antonio Gramsci (1892-1937) zählt weltweit zu den großen politisch-philosophischen Denkern Europas, sein Werk wird inzwischen auch in Deutschland umfassend rezipiert. Die parallel zu den Gefängnisheften verfassten Briefe schlagen eine Brücke zum Verständnis der theoretischen Aufzeichnungen und Reflexionen, sind darüber hinaus aber der eindrucksvolle Entwurf eines intellektuellen Selbstporträts. Durch die Lektüre der Briefe eröffnet sich der Zugang zu der Person Antonio Gramsci, zu den Wurzeln seines Denkens und Fühlens.