Beschreibung
Die Metapher vom 'Europäischen Haus' geht auf die Türkenkriege zurück. Bis heute wird sie bemüht, um die Einheit Europas zu beschwören. Doch wer möchte schon im feuchten Keller Miete zahlen, wenn der reiche Nachbar zur Party in die Bel étage einlädt? Neue Bilder sind vonnöten, um das (noch) friedliche Zusammenleben in Europa zu versinnbildlichen und sinnlich zu machen: Da passt die Vorstellung von einem temporär genutzten Hotel mit gemeinsamen Speisesaal ganz gut und hilft, Nachbarschaftsstreitigkeiten zu vermeiden. Die Erasmus- oder Easyjet-Generation trifft sich ohnehin zuerst beim Reisen und lernt sich beim gemeinsamen Chillen in der Hotellobby (bzw Hör- oder Wartesaal) dann näher kennen. 13 Autoren und Autorinnen - auf der Suche nach einer großen Idee, die langsam aus dem Blick geriet, - schildern in 'Hotel Europa' ihre überraschenden und befremdlichen Erlebnisse aus einem Nachbarland ihrer Wahl. Ihre Hotels atmen Europa oder heißen einfach so. An ihrer Geschichte und ihrem jetzigen Zustand lässt sich mitunter auch die Einstellung der Bewohner zum europäischen Projekt ablesen.
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