Beschreibung
"Ich habe immer gedacht, ich bin verrückt. Manchmal fehlten mir Stunden oder Tage, und ich wusste nicht, was in der Zeit passiert war. Und dann begann ich auch noch, Stimmen zu hören. Ich habe wirklich gedacht, ich bin verrückt." Doch Sarah S. ist nicht verrückt. In ihr leben Anna, Herta, Lolita und Tom, kleine Kinder und starke männliche "Beschützer", insgesamt über 50 "Personen". Sarah ist ihre "Gastgeberin", die im Alltag die meiste Zeit den Körper nach ihrem Bewusstsein steuern konnte. Sarah ist eine multiple Persönlichkeit. Ihre "Personen" sind abgespaltene Teile von ihr, entstanden durch schwere Traumata: vom Vater gequält und vergewaltigt, von der Mutter mal liebevoll, mal grausam behandelt, von den Eltern an einen Kinderpornografie-Ring "verkauft", konnte Sarah nur überleben, indem sie sich aufspaltete, ihr "Ich" aufgab und jeweils neue "Personen" schuf, die mit der Gewalt umgehen und die Erinnerung daran speichern mussten. Dieses Buch erschien erstmals 1995 und war damals das erste deutschsprachige Sachbuch zum Thema "Multiple Persönlichkeitsstörung" bzw. "Dissoziative Identitätsstörung". Diese Ausgabe ist ein durchgesehener Nachdruck des inzwischen zum Klassiker gewordenen Buches.
Autorenportrait
Michaela Huber ist psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a.: das Bundesverdienstkreuz, den "Mental Health Award für ihre therapeutische Lebensleistung, den Global Pharma Award für das beste psychologische Ausbildungs- und Trainingsprogramm in Europa und den "Women World Award", der an Frauen aus Wissenschaft, Forschung und Lehre verliehen wird.
Leseprobe
InhaltsangabeEinleitung Was eine multiple Persönlichkeit durchgemacht hat Die Geschichte der Multiplen Persönlichkeitsstörung Heutige Definition der Multiplen Persönlichkeitsstörung Kapitel 1: Wie entsteht eine multiple Persönlichkeit Erste Voraussetzung: Weibliches Geschlecht Zweite Voraussetzung: Gut dissoziieren können Dritte Voraussetzung: Schwerste Kindheitstraumata Vierte Voraussetzung: Niemand hilft Kapitel 2: Die Täter Es bleibt alles in der Familie: Väter, Großväter, Brüder, Onkel. als Täter Es sollen auch andere ihren "Spaß" haben: "Kinderfreunde", Kumpels, zahlende Fremde Die Herren vom organisierten Verbrechen: Produzenten (und Kunden) von Kinderpornografie, Zuhälter, Dealer, Waffenschieber Frauen als Täterinnen und Mittäterinnen Kapitel 3: Das Grauen pur: Sekten, destruktive Kulte und rituelle Misshandlung Ein "satanisches" Ritual Was sind, was wollen destruktive Kulte? Kapitel 4: Das normal-verrückte Leben als multiple Persönlichkeit Was es bedeutet, Zeit zu verlieren Was es bedeutet, Stimmen zu hören Was es bedeutet, sich nicht allein im Körper zu fühlen Was es bedeutet, verschiedene Handschriften, Kleidungsstücke, Vorlieben und Freunde zu haben Was es bedeutet, "übersinnliche" Fähigkeiten zu haben (Déjà-vu, Telepathie etc.) Was es bedeutet, sich ständig verstellen zu müssen Was es bedeutet, permanent Angst zu haben Kapitel 5: Wer ist multipel - und wer nicht? Diagnostik Kapitel 6: Einige Ratschläge für multiple Persönlichkeiten und alle, die mit ihnen zu tun haben Wenn Sie selbst multipel sind oder den Verdacht haben, Sie könnten es sein Wenn Sie LebenspartnerIn einer multiplen Persönlichkeit sind Wenn eine multiple Persönlichkeit Kinder hat Wenn jemand in Ihrer Verwandschaft bzw. in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis (vielleicht) multipel ist Wenn Sie BeraterIn bzw. PsychotherapeutIn einer multiplen Persönlichkeit sind Kapitel 7: Die Psychotherapie mit multiplen Persönlichkeiten I. Aufbau der therapeutischen Beziehung und Stabilisierung Kapitel 8: Die Psychotherapie mit multiplen Persönlichkeiten II. Förderung der inneren Kommunikation Kapitel 9: Die Psychotherapie mit multiplen Persönlichkeiten III. Programmierung und De-Programmierung Kapitel 10: Die Psychotherapie mit multiplen Persönlichkeiten IV. Traumabearbeitung Kapitel 11: Die Psychotherapie mit multiplen Persönlichkeiten V. Integration und Fusion der "Persönlichkeitsanteile", nachintegrative Arbeit