Mit der ICD-11 ist ein Paradigmenwechsel gelungen, in dem trans*geschlechtliches Erleben entpathologisiert worden ist. Die Umsetzung der Entpsychopathologisierung liegt jedoch in der tagtäglichen Arbeit an uns selbst und in unseren berufl ichen Tätigkeitsfeldern: Als professionelle Akteur*innen eines von trans*feindlichen Diskriminierungen strukturell durchzogenen Gesundheitssystems müssen wir uns als einen Teil des Problems betrachten und refl ektieren. Erst dann können wir aktiv an der Entpsychopathologisierung mitwirken, tatsächlich gute Gesundheitsangebote für trans*, nichtbinäre und gendernonkonforme Personen machen und damit ein Teil der Lösung sein. Dieses Buch will vielfältige Anregungen dafür geben. Neben mannigfachen Hinweisen für die praktische Arbeit mit trans* und nichtbinären Personen vereinigt es viele kluge Stimmen aus Regelversorgung, spezialisierter Versorgung, Trans*beratung, Forschung, Ethik und Medizinrecht: zukunftsweisend, menschenrechtsbasiert, praxisorientiert.