Beschreibung
"An mir ist fast alles zufällig." Ob im Labor oder im Schreibvorgang, in der künstlerischen Forschung oder im Leben - das Experiment steht im Zentrum der zwischen Wissenschaftsgeschichte und wissenschaftlicher Biografie pendelnden Gespräche mit Hans-Jörg Rheinberger. In ausführlichen Interviews spricht der Wissenschaftshistoriker über den Menschen und seine Gene, über das Schreiben des Historikers, über Derrida im Labor und wie das genau ist mit der Neugier in der Wissenschaft. Welche Rolle spielen Planung und Zufall in der Forschungsarbeit, wie verhält es sich mit Leidenschaft und Glücksempfinden? Und warum ist ausgerechnet das Geheimnis das schönste Motiv für Forschung? Meist eher an entlegenen Orten publiziert, können die Gespräche in dieser Zusammenstellung als ein Projekt wahrgenommen werden, das sich über mehrere Jahre erstreckt und selbst Experimentalcharakter hat. So werden die Bezugspunkte sichtbar, die sie vereinen, aber auch, was sie in Spannung zueinander hält.
Autorenportrait
Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger, Molekularbiologie und Wissenschaftshistoriker, war bis 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Von 1990 bis 1994 war Rheinberger Dozent für Geschichte der Biologie an der Universität Lübeck, von 1994 bis 1996 Außerordentlicher Professor für Molekularbiologie und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Salzburg sowie Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der TU Berlin. Seit 1997 ist der gebürtige Schweizer Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Daneben lehrt er als Honorarprofessor am Institut für Philosophie und Geschichte der Wissenschaften und der Technik an der TU Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und Epistemologie der Lebenswissenschaften sowie die Geschichte und Epistemologie des Experiments.