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Fundus / Stoc

Gedichte. Deutsch / Rumänisch, Dt/rumän, Lyrik

POP
Erschienen am 09.06.2017, 1. Auflage 2017
14,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863561499
Sprache: Deutsch
Umfang: LXXXVI, 86 S., 2 Illustr., Titelbild: "Machen Leut
Format (T/L/B): 1 x 20 x 14.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Vorwort Matthias Kehles vorliegende Gedichtsammlung beginnt mit dem Argwohn, "die Tage seien als Versuch gedacht". Als Versuch wozu? Sein Leben wirklich zu leben? Glücklich zu sein? Damit ist das lyrische und existenzielle Feld dieses Bandes schon abgesteckt. Bei jedem neuen Gedicht und bei jedem neuen "Du", das darin aufgerufen wird, muss sich der Leser fragen: Bin nicht auch ich gemeint? Bin nicht auch ich der unscheinbare Mann aus dem ersten Gedicht mit einem einzigen Blutstropfen in den Pupillen? Kehles Verse öffnen Fenster auf die Vereinzelung, wenn man hoch oben in der Sicherheit der eigenen Wohnung ausharrt und sich dem Sturm draußen nicht aussetzen will. Auf den Wunsch nach Verbundenheit, wenn man Rücken an Rücken mit dem geliebten Menschen den aussichtslosen Traum träumt, dass die Tauben nicht im letzten Moment auffliegen mögen. Worauf ist noch Verlass? Das "Hochglanzmagazin" Kindheit war bloß ein "Scherbenballett". Das urbane Leben ist fragmentiert und eitel. Man kämpft sich von einer Verkehrsampel zur nächsten und wartet, dass sie einem zugesteht weiterzukommen. Die Familie hat ihre Geheimnisse und irgendwann wandert man durch das Haus der Eltern - das auch die eigene Kindheit beherbergt hat - und muss den Haushalt auflösen. Dann doch auf die Natur, die man gemeinsam bewandern kann. Aber es ist eine winterliche Landschaft, durch die das Paar im "Rastplatz, Anfang März" zieht, wenn auch der vergangene Sommer noch wärmt. Man darf sich nur fragen: Wie lange wird seine Kraft anhalten? Doch gilt es immer wieder, den Versuch zu wagen, ins Leben einzusteigen. Damit man nicht irgendwann sagen muss, dass man aus der "probeweißen Finsternis" nichts zu bergen habe. Die hellsichtige Lyrik von Matthias Kehle erzählt auf unaufgeregte, bildhafte und sprachlich immer wieder überraschende Weise genau davon. Catalin Dorian Florescu