Beschreibung
Hamburg, Frühsommer 2008: Die Menschen verbringen ihre Zeit in den grünen Parkanlagen der Hansestadt. Doch die Leiche einer Frau, deren Lippen zugenäht wurden, raubt der Idylle ihren Charme. Bald darauf wird im Öjendorfer Park eine weitere Frauenleiche gefunden und Hamburgs Einwohner bekommen Panik. Harald Hansen, Kommissar der Mordkommission, vermutet, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben. Er und seine Kollegen arbeiten unter ständig wachsendem Druck: die Medien fordern Antworten, ein weiterer Mord soll verhindert werden. Der Täter aber mordet schneller als die Polizei ermitteln kann. Hansen sucht fieberhaft weiter und findet eine neue Spur. Doch damit bringt er nicht nur sich, sondern auch seine Kollegen in große Gefahr. Der 2. Fall des bärbeißigen Hamburger Kommissars bietet wieder Krimigenuss vom Feinsten. Die grausame Mordserie führt Ermittler und Leser auf eine spannende Jagd durch die Hamburger Parkanlagen östlich der Alster - und sicherlich wird nicht nur den Einwohnern der Stadtteile Barmbek, Bramfeld und Horn ein Schauer über den Rücken laufen, wenn sie - bisher ahnungslos - an den Schauplätzen der Serienmorde vorübergehen.
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Autorenportrait
Andreas Behm, Jahrgang 1957, studierte einige Semester Philosophie und Literaturwissenschaften, bevor er den Weg vieler Geisteswissenschaftler beschritt und Taxiunternehmer wurde. Später arbeitete er als Einzelhandelskaufmann. Bis 2008 war er als selbstständiger Modellbahnhändler tätig.
Leseprobe
Dienstag, 17. Juni 2008 Harald Hansens Gehirn wehrte sich lange gegen den penetranten Piepston und gab endlich doch den Aufwachbefehl. Seine rechte Hand suchte in gewohnter Weise tastend nach dem Handy auf dem Nachttisch, erfühlte aber nur eine warme Schulter. Es dauerte drei weitere Piepstöne, bis Hansen klar wurde, dass er nicht zu Hause, sondern bei Nadja im Bett lag, weshalb sich sein Handy nicht auf der rechten, sondern auf der linken Seite des Bettes befand. Die linke Hand war nun wach genug, um das nervige Gerät zu finden. Wenn er Bereitschaftsdienst hatte, übernachtete Hansen in der eigenen Wohnung in Hamburg-Alsterdorf. In dieser Nacht war er nicht dran und lag deshalb im Bett seiner Freundin in Rahlstedt. Das stockdunkle Schlafzimmer signalisierte ihm, dass es mitten in der Nacht war. Wer, zum Teufel, rief ihn jetzt an? 'Ja, verdammt!', meldete er sich flüsternd. 'Harry, hier ist Thomas. Habe ich dich geweckt?' 'Blöde Frage, nachts um.', Hansen schaute auf die rot leuchtenden Ziffern des Digitalweckers, '. 4 Uhr!' 'Tschuldigung, ich weiß, unser Team ist eigentlich nicht dran. Aber ich glaube, du solltest herkommen und dir das anschauen.' 'Was anschauen?' 'Die Leiche. Ein Kollege des Bereitschaftsdienstes hatte mich angerufen. Er meinte, es könnte sich um unseren Täter von gestern handeln und fragte, ob wir den Fall übernehmen wollen. Nachdem ich mir den Fundort angesehen habe, denke ich, er hat Recht. Alles sieht genauso aus wie gestern. Ich fürchte, wir haben es mit einem Serienmörder zu tun!' 'Ach du Scheiße! Okay, wohin muss ich kommen?' Hansen schlich in der Dunkelheit mit nach vorn ausgestreckten Armen in Richtung Schlafzimmertür, fand nach einigem Herumtasten die Klinke und konnte endlich auf dem Flur das Licht einschalten. Er warf einen Blick zurück auf Nadja, die friedlich schlief. Dann schaute er an sich herab. Der neue Schlafanzug, den Nadja ihm geschenkt hatte und der seinem vorgewölbten Bauch schmeichelte, war wirklich schick - aber absolut ungeeignet, um darin einen Tatort aufzusuchen. Er fluchte, ging zurück ins Schlafzimmer und holte seine alten Lieblingsklamotten, die Nadja schon zweimal in den Müll schmeißen wollte. Er verzichtete auf den Gang ins Bad, beschränkte die Morgentoilette darauf, sich mit den Fingern durch den grauen Haarwust zu streichen und zog sich an. Auf leisen Sohlen schlich er in die Küche, denn er wollte Nadja und vor allem ihre kleine Tochter Mareike auf keinen Fall wecken. Was hätte er der Lütten denn sagen sollen, warum er mitten in der Nacht wegging? Ich muss mal wieder eine Leiche begutachten, da läuft so ein Irrer rum, der Menschen tötet. Und Onkel Harry muss den Kerl kriegen. Er zog es vor, unbemerkt zu verschwinden. Er schrieb eine kurze Nachricht auf einen von diesen kleinen, gelben Notizzetteln mit dem Klebestreifen, bappte ihn an die Kühlschranktür und verließ die Wohnung. Er brauchte zwanzig Minuten, um den Fundort am Rande des Öjendorfer Parks zu erreichen. Der Öjendorfer Park! Hier hatte schon mal eine üble Geschichte begonnen. Drei Flutlichtstrahler, die von den Kollegen der Spurensicherung aufgebaut worden waren und einen Teil des Geländes grell erleuchteten, wiesen ihm den Weg. Schon von Weitem konnte er den Rotschopf seines hoch gewachsenen Kollegen erkennen. Zu Oberkommissar Thomas Bernstein hatte Hansen seit der gemeinsamen Arbeit am Fall Ryschkow ein besonderes Verhältnis, das man fast als Freundschaft bezeichnen konnte. In der Regel bevorzugte Hansen eine seiner Meinung nach angemessene Distanz zu seinen Kollegen. In der für ihn typischen, gemächlichen Art schlurfte er dem Schauplatz entgegen. Bernstein zuckte erschreckt zusammen, als Hansen ihm von hinten auf die Schulter tippte. 'Oh, du warst aber schnell!' 'Ich war bei Nadja', erwiderte Hansen. 'Von Rahlstedt aus ist es nicht weit. Das gleiche Muster wie gestern?' 'Exakt. Eine Frau, nackt, liegt da mit ausgebreiteten Armen und gespreizten Beinen, der Spiegel. Naja, sieh es dir