Beschreibung
Feuerwehrmann ist kein Beruf, es ist eine Berufung. Feuerwehrmann sein heißt: Menschen retten, ihr Hab und Gut schützen, helfen, wo Hilfe benötigt wird. Eigentlich ein geiler Job. Feuerwehrmann sein heißt aber auch: Dort hingehen, wo andere weglaufen. Dinge sehen, die man eigentlich lieber nicht sehen möchte. Menschliches Leid aus nächster Nähe miterleben. Oft unter widrigen Bedingungen arbeiten und manchmal selbst in Situationen geraten, in denen man dem Tod ins Auge sieht. Eine Aufgabe, die nicht immer leicht zu bewältigen ist und die eine starke Persönlichkeit voraussetzt. Und Feuerwehrmann sein heißt: Nicht enden wollende Dienstschichten, in denen manchmal stundenlange trügerische Ruhe herrscht und wo dann von einer Sekunde auf die andere plötzlich ein Schreckensszenario über die Einsatzkräfte hereinbricht. Das sind die Einsätze, die einem alles abverlangen und die dann manchmal eben auch ihre Spuren auf den Seelen und in den Köpfen der Helfer hinterlassen. Wenn die Schicht beginnt, weiß noch niemand, was der Tag bringen wird. Etwas Gutes wird es jedenfalls kaum sein. Menschen, die die Feuerwehr rufen, befinden sich in der Regel in einer Notlage und benötigen schnelle Hilfe. Egal ob Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung oder Rettungsdienst, meist geht es um Sekunden. Oftmals kann das Schlimmste noch verhindert werden, in manchen Fällen kommt die Hilfe jedoch zu spät. Was sich dabei wirklich am Ort des Geschehens abspielt, schildert dieses Buch. FÜR IMMER IM KOPF ist eine Abfolge von besonders dramatischen, spannenden und erschütternden Einsätzen, an denen der Autor während seiner 38-jährigen Dienstzeit bei der Berufsfeuerwehr beteiligt war. Einsätze, die ihn extrem forderten oder ihm sehr nahegegangen sind. Wolfgang Ising nimmt den Leser mit in eine unbekannte Welt und schildert das, was er selbst erlebt und empfunden hat, bis ins kleinste Detail. Knallhart und ohne Tabus. Eine echte Herausforderung für die Sinne.
Autorenportrait
Wolfgang Ising, geboren 1950, ging nach einer abgeschlossenen Handwerkslehre zur Berufsfeuerwehr. Bei einer großen norddeutschen Feuerwehr verrichtete er seinen Dienst an acht verschiedenen Feuer- und Rettungswachen. Nach 38 Jahren Einsatzdienst fasste er seine gravierendsten Erlebnisse in diesem Buch zusammen. Heute arbeitet er freiberuflich für die Feuerwehrakademie in seiner Heimatstadt.
Leseprobe
Ich setze mir die Maske auf, ziehe die Befestigungsbänder stramm und mache eine Dichtprobe. Ich muss sicher sein, dass kein Brandrauch in die Atemwege gelangen kann. Meine Lebensversicherung. Plötzlich nehmen wir den Brandgeruch wahr, der durch die halb heruntergelassenen Fahrzeugfenster ins Wageninnere dringt. Gleich müssen wir die Brandstelle sehen können. Wir biegen ein letztes Mal ab, dann sind wir da und halten an. Wir öffnen die Türen und springen aus dem Fahrzeug. Das Erste, was wir alle wahrnehmen, sind die markerschütternden Schreie, die durch die rauchgeschwängerte Luft an unsere Ohren dringen: »Paaapa-Paaapa!« Ich werfe einen Blick in die Richtung, aus der sie kommen. Am Ende eines Häuserblocks, der quer zur Straße steht, schlagen aus einem Balkonfenster im zweiten Stock fast waagerecht die Flammen heraus, begleitet von dickem schwarzen Rauch. »Paaaaapa!« Mein Herz beginnt noch mehr zu rasen, und das Pochen im Hals verstärkt sich. Da sind tatsächlich Kinder im Feuer.