Beschreibung
Ein dramatischer Beitrag von Frauen vor der Jahrhundertwende? In der Tat ist kaum ein Autorinnenname in unser literarisches Bewußtsein gedrungen. Und doch gab es sie, die federführenden Frauen, die sich bewußt an ein Genre wagten, das als wenig "weiblich" galt. Wer waren diese Dramatikerinnen, in welchen Lebens- und Schreibsituationen entstanden ihre Bühnenstücke, denen eine nachhaltige Wirkung versagt blieb? Was waren ihre Themen? Und welche Mechanismen förderten das "Vergessen"? Und das in einer Epoche der Literaturwissenschaft, die als besonders modern und aufgeschlossen galt - dem Naturalismus? Die vorliegende Arbeit versucht, auf diese und andere Fragen eine Antwort zu finden. Insgesamt werden fünf Schriftstellerinnen und ihre Stücke vorgestellt. Hier wird sowohl ein Einblick in private Lebenszusammenhänge als auch in soziale und gesellschaftspolitische Vernetzungen möglich. Weiter dienen ausführliche Textanalysen dem Anliegen der Autorin, nicht nur deren ästhetische Qualität, sondern ausdrücklich damit ihre Verfasserinnen zu würdigen. Die Ausgrenzung weiblicher Dramatiker wird auch - ein wichtiger Eckpunkt der Untersuchung -im Hinblick auf die geschlechtshierarchische Rangordnung beleuchtet. Rahmengebend ist auch der hergestellte Bezug der Themenstellung zu Institutionen wie dem Theater, das als konventionelle Organisationsform dramatisch schreibenden Frauen nur selten ein Forum bot.