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Krieg im Frieden

Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg

Erschienen am 01.10.2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835312982
Sprache: Deutsch
Umfang: 347 S.
Format (T/L/B): 2.9 x 22.8 x 14.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Als im November 1918 die Waffen an der Westfront schwiegen, hofften viele Zeitgenossen nach vier Jahren des industriellen Massensterbens auf ein Ende der Gewalt. Doch der erste Weltkrieg, die 'Urkatastrophe' des 20. Jahrhunderts, endete nicht im November 1918. In Russland, Ost- und Mitteleuropa, aber auch in Irland, Anatolien und dem Nahen Osten mündete der Krieg in eine Vielzahl von Revolutionen, Bürgerkriegen und blutigen Grenzkonflikten, die erst Ende 1923 abebbten. Über vier Millionen Menschen - mehr als alle gefallenen Soldaten Frankreichs, Großbritanniens und der USA zusammen - sollten in diesen vielfach vergessenen Konflikten ihr Leben lassen. Die Bedeutung dieser Auseinandersetzungen liegt aus heutiger Sicht einerseits in ihrer zerstörerischen Natur, andererseits in ihren Folgewirkungen für den weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts: Es waren die 'Nachkriegskonflikte', in denen eine neue Logik der entgrenzten Gewalt gegen 'Klassen-' und 'Rassenfeinde' erstmals massenhaft zur Anwendung kam.

Autorenportrait

Robert Gerwarth, geb. 1976, ist Professor am University College in Dublin und Gründungsdirektor des dortigen Zentrums für Kriegsstudien. Er ist Fellow der Royal Historical Society und Mitglied der Irischen Akademie der Wissenschaften.Veröffentlichungen u. a.: Reinhard Heydrich. Biographie (2011); Der Bismarck-Mythos. Die Deutschen und der Eiserne Kanzler (2007, ausgezeichnet mit dem Fraenkel Prize) John Horne, geb. 1949, lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am Trinity College Dublin. Er ist Direktoriumsmitglied des Historial de la Grande Guerre in Péronne und Mitglied der Irischen Akademie der Wissenschaften. Auf Deutsch erschien zuletzt sein Buch Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit (2004).

Inhalt

us dem Inhalt:William Rosenberg: Das Gewaltsyndrom in Russlands Bürgerkriegen 1918 bis 1920Robert Gerwarth/John Horne: Bolschewismus als Fantasie: Revolutionsangst und konterrevolutionäre Gewalt 1917 bis 1923Robert Gerwarth: Der Kampf gegen die Rote Bestie: konterrevolutionäre Gewalt in den besiegten Staaten MitteleuropasMarko Tikka/Pertty Haapala: Revolution, Bürgerkrieg und Terror in Finnland 1918Emilio Gentile: Paramilitärische Gewalt in Italien: Das Grundprinzip des Faschismus und die Ursprünge des TotalitarismusSerhy Yekelchyk: Freischärler als Baumeister der Nation? Rebellion und Ideologie im ukrainischen BürgerkriegTomas Balkelis: Von Bürgern zu Soldaten: Baltische paramilitärische Bewegungen nach dem Ersten WeltkriegJohn Paul Newman: Paramilitärische Gewalt auf dem Balkan: Ursprünge und VermächtnisseUgur Umit Ungor: Paramilitärische Gewalt im zusammenbrechenden Osmanischen ReichJulia Eichenberg: Von Soldaten zu Bürgern, von Bürgern zu Soldaten: Polen und Irland nach dem Ersten WeltkriegAnne Dolan: Die britische Kultur paramilitärischer Gewalt im irischen UnabhängigkeitskriegJohn Horne: Paramilitärische Politik in Frankreich von 1918 bis 1926. Ein Gegenbeispiel