Beschreibung
Der Band enthält neben Reden und Essays zu Wilhelm Raabe und Katja Lange-Müller auch einen neuen Erzähltext der Preisträgerin. Mit ihrem jüngsten Buch 'Böse Schafe' ist Katja Lange-Müller einer der schönsten deutschen Romane der letzten Jahre gelungen. Lässig, trotzig, ein wenig frech wirkt der Ton der Berliner Autorin zunächst. Doch bald schon wird deutlich, dass nur eine solch bewusste Rauheit die zarte, im Kern tragische Liebes- und Todesgeschichte tragen kann. Die Sympathie, das Mitleiden und das Mitfreuen mit ihren Figuren drängt die Erzählerin zu einer gekonnten sprachlichen Camouflage, die das Berlinerische bis in die Feinheiten auskostet. Mit Humor gelingt Katja Lange-Müller die Balance zwischen irdischer Rauheit und zartester Transzendenz des Gefühls. Und das Schöne, weil Unerwartete, ist, dass Menschenliebe und Humor auch im Werk Wilhelm Raabes auf eine singuläre Weise ineinander verwoben sind. Beide Erzähler pflegen die ironische Umständlichkeit ebenso wie das bodenständig Direkte, die Arabeske und den Mutterwitz. Von beiden einzeln und im Bezug aufeinander handeln die Texte von u.a. Ijoma Mangold, Alexander Honold, Gerd Biegel, Christof Hamann. Der Band enthält außerdem einen neuen Text der Preisträgerin.
Autorenportrait
Hubert Winkels, geb. 1955, Literaturredakteur des Deutschlandfunk und Kritiker der ZEIT. 2007 ausgezeichnet mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Jüngste Veröffentlichung: 'Gute Zeichen. Deutsche Literatur 1995-2005' (2005). Im Wallstein Verlag erschienen: Rainald Goetz trifft Wilhelm Raabe (2001) Jochen Missfeld trifft Wilhelm Raabe (2003) Ralf Rothmann trifft Wilhelm Raabe (2005) Wolf Haas trifft Wilhelm Raabe (2007)