Beschreibung
Im Jahr 2015 sah sich die Erde mit einem verheerenden Angriff einer außerirdischen Macht konfrontiert. Nach anfänglichem Widerstand entschied sich der Rat der Nationen dann allerdings zur bedingungslosen Kooperation mit den Alien-Aggressoren. Die sogenannte XCOM - eine Armee von Elitesoldaten, die eigens dafür geschaffen worden war, die Außerirdischen zu bekämpfen -, wurde verraten und war dazu gezwungen, aus den Schatten heraus zu operieren. Während die Überlebenden der Invasion folgsam in die mittlerweile von den Aliens in kalte, sterile Orte verwandelten Städte zurückkehrten, rüstete sich die XCOM heimlich für einen langen, zähen Guerillakrieg. Zwanzig Jahre später haben sich überall in den abgelegenen Regionen der Erde Widerstandsnester gebildet. Darunter befinden sich Gruppierungen aus Reaper genannten Scharfschützen, ehemalige ADVENT-Truppen, die als Skirmisher nun gegen ihr einstigen Herren kämpfen und eine Fraktion, die sich Templar nennt und über mysteriöse Fähigkeiten verfügt. Um der aufkeimenden Rebellion Herr zu werden, haben die Aliens nun ihrerseits hochgerüstete und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattete Elitekämpfer - die Chosen - auf die Erde entsandt,um jeglichen Aufruhr mit brutaler Härte zu unterdrücken. Den XCOM-Kämpfern bleibt jetzt nur noch der Versuch, die unter sich verfeindeten Splittergruppen zu vereinen, um sich dem gemeinsamen Feind gemeinsam zu stellen, denn das Ende der menschlichen Zivilisation ist bereits eingeläutet Der offizielle Roman zum Sci-Fi-Rundenstrategieblockbuster X-COM 2 - War of the Chosen von Take 2 Interactive!
Autorenportrait
RICK BARBA ist der Autor von mehr als 130 Strategieguides für einige der größten Videospiel-Hits der Welt, wie z. B. Doom, Grand Theft Auto, Final Fantasy, Metal Gear Solid oder Borderlands. Als Absolvent des Iowa Writers' Workshop hat er diverse Kurzgeschichten und rund ein Dutzend Romane auf der Basis von Toplizenzen wie Star Trek, Spy Gear oder Tom Swift veröffentlicht.
Leseprobe
Sanft, ja fast liebevoll ließ Alexis Petrow ihren Zeigefinger über den Abzug des Vektorgewehrs gleiten. Die Karbonitridbeschichtung der Waffe bot für Situationen wie diese die perfekte, gut geölte Geschmeidigkeit. Mit einem Druckpunkt von nicht einmal zweihundert Gramm genügte bereits das leichteste Antippen, um ein Kupfermantelgeschoss abzufeuern, das mit einer Geschwindigkeit von eintausend Metern pro Sekunde das Zielobjekt durchschlug. »Tretet ins Licht, ihr schleimigen kleinen Mistkerle«, flüsterte sie. Mit dem Auge am Zielfernrohr wartete Petrow ungeduldig auf ihre Beute, die sich sechshundert Meter weiter unten tummelte. Ihr lief das Wasser in ihrem ausgetrockneten Mund zusammen. Ein dünner Speichelfilm bildete sich auf ihrer Zunge, wie bei einem Pawlowschen Hund beim Ertönen der Glocke. Ihr Magen verkrampfte sich vor Hunger und Hass gleichermaßen. Der Feind ist Nahrung. Rechts von ihr murmelte eine tiefe Stimme irgendetwas Zusammenhangloses. »Wie war das, CK?«, raunte sie. »Mir gefällt die Sache nicht«, knurrte der große Mann, der auf dem Felsvorsprung rittlings auf einem Stein saß. Auch er blickte durch das Zielfernrohr seines Gewehrs. »Die waren jetzt - wie lange - da drin? Eine Stunde? Dabei ist der Ort mittlerweile seit zehn Jahren verlassen.« Er spie aus. »Wonach zur Hölle suchen die?« CK Munger war ein wahrer Berg von einem Mann. In seinen fleischigen Händen wirkte selbst ein wuchtiges Lasergewehr wie ein Kinderspielzeug. Nur wenige Schnitter waren derart massig wie er, da so große Typen im Hochgebirge, in dem sie für gewöhnlich operierten, normalerweise nicht allzu gut zurechtkamen. CK jedoch konnte einen Felssturz mit dem Geschick eines Pumas erklimmen. Das mit anzusehen, war wirklich bemerkenswert. Petrow wandte sich nach links. »Was siehst du, Natter?« »Nichts, Boss.« Jean Natter war eine zierliche Frau mit der Stimme eines kleinen Mädchens. Allerdings wollte man nicht, dass sie einem auf den Fersen war. Nicht, wenn sie Hunger hatte. Mit einem Mal raunte CK: »Es geht los!« Weiter unten tauchten nacheinander drei Sektoiden aus einem halb eingestürzten Haus auf. Zwei davon waren ältere X-Rays von kaum einem Meter Größe. Der andere gehörte zur neueren Brut und war fast doppelt so groß. Petrow nahm den mittleren Sektoiden mit ihrem Zielfernrohr ins Visier. Sie sah den Bastarden an, dass sie instinktiv witterten, dass irgendetwas im Argen war. Sie duckten sich und bewegten sich mit großer Vorsicht. Allerdings betrug die Reichweite ihrer psionischen Fähigkeiten nicht mehr als sechshundert Meter. »Drei Tangos, markiert«, sagte sie leise. »Bestätige, drei markiert«, entgegnete CK. »Eins, zwei, drei«, flüsterte Natter. Petrows Schützenteam war hervorragend ausgebildet. Selbst die einfache Feldaufklärung hatte bereits mehrere Feindkontakte bestätigt. CK spuckte erneut aus und schaute zu ihr rüber. »Was denkst du, Boss?«, fragte er. »Lasst uns zuschlagen«, schlug Petrow vor. »Verstanden.« CK klang zufrieden. »Ich nehme den Linken«, sagte Natter. »Das wird ein sauberer Kopftreffer.« CK lachte leise. »Yoda besteht ja quasi bloß aus Rübe, Mylady«, sagte er. »Nicht zu verfehlen.« Er presste seine Augenhöhle dichter an sein Zielfernrohr. »Okay, dann übernehme ich den Rechten.« Petrow nickte grimmig. »Ich hab Gollum direkt im Visier«, meldete sie. Sie richtete ihr Fadenkreuz auf den hässlichen, grinsenden Kopf des Neubrüters aus. Dann strich sie behutsam über den empfindlichen Elite-Abzug. »Auf mein Zeichen«, sagte Petrow. »Bereit.« »Bereit.« Petrow atmete langsam aus. »Jetzt!«