0

Paul Schatz im Uhrenkasten

Roman

Erschienen am 01.10.2010
9,95 €
(inkl. MwSt.)

Nachfragen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783832161392
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 1.9 x 19.2 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Kein kleiner Herr Niemand will Paul Schatz aus dem Berliner Scheunenviertel sein. Keinen Vater will er haben, der ein galizischer Schildermaler und Jude ist und die Frauen betört. "Und was war das, Liebe? Und was war das, ein Herzensbrecher?" Andere Fragen kann ihm Mosche Sternkukker beantworten, der die Bücher liest, oder Anna Feuerhahn, die am Laternenpfahl lehnt, saturngroße Kringel raucht und auf Freier wartet. Und der Großvater, den Paul Schatz anhimmelt. Der schwingt seinen Schlangenknopfstock, ist Antisemit, Logenmeister und besitzt eine Sammlung von zweihundertdreißig historischen Uhren - von magischer Kraft. Der Großvater stirbt am Tag der Machtergreifung Hitlers, aber in seinem Enkel bleibt er lebendig. Paul stellt sich Karl Haueisens Loge als eine Kammer im Erdinnern vor, vollgestopft mit Uhren. Und wenn der Logenmeister einen Zeiger verstellt, lenkt er das Weltgeschehen in andere Bahnen. Die Verfolgung der Juden im Scheunenviertel verhindert der Großvater freilich nicht. Und während Paul Unterschlupf bei seinem Onkel in Quedlinburg findet, dem er in der verrottenden Schlossbibliothek behilflich ist, das Stottern erlernt, um sich zu tarnen, und schließlich in einem Waldversteck das Ende des Krieges abwartet, verblasst das Idol des Logenmeisters. Karl Haueisen hat ein Verbrechen begangen, von dem Paul erst nach Kriegsende erfahren wird. Er, der das Grab des Großvaters aufsucht, um es zu zerstören, muss feststellen, dass andere das Handwerk der Vernichtung besser beherrschen - als ein kleiner Herr Niemand.

Autorenportrait

Jan Koneffke wurde 1960 in Darmstadt geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik in Berlin und verbrachte nach einem Villa-Massimo-Stipendium sieben Jahre in Rom. Heute lebt er als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Wien und Bukarest. Er erhielt unter anderem den Leonce-und-Lena-Preis für Lyrik, den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis und den Offenbacher Literaturpreis. Bei DuMont erschienen der Gedichtband >Was rauchte ich Schwaden zum Mond< (2001) und die >Abschiedsnovelle< (2006) s

Schlagzeile

'Man hat lange keine Figur mehr so ins Herz geschlossen wie Paul Schatz.' taz