Das Experiment des aufgeklärten Bildungsromans
Ein Vergleich der Fassungen von Christoph Martin Wielands 'Geschichte des Agathon', Epistemata: Würzburger wissenschaftliche Schriften, Literaturwissenschaft 647, Epistemata - Literaturwissenschaft 647
Erschienen am
10.06.2008, 1. Auflage 2008
Beschreibung
Im Zentrum der Arbeit steht Wielands Roman Geschichte des Agathon. Die Lebensgeschichte des tugendhaften Protagonisten Agathon, als Suche nach der perfektiblen Identitätsfindung, prägen das Gesamtwerk. Wieland experimentiert auf einzigartige Weise im Spannungsfeld der Gegensätzlichkeit von moralischer und amoralischer Lebensphilosophie. Der Dichter führt dem Helden die Inkompatibilität der eigenen Ideale im gelebten Umfeld vor Augen. Wieland versetzt seinen Protagonisten am Ende der drei vorliegenden Romanfassungen (1766/67, 1773, 1794) in eine entrückte Welt, in der Agathon seine Ideale in Realität umgesetzt sieht. Vollkommenheit in einem utopisch idealisierten Umfeld. Die Gemütsverfassungen des Helden, die Suche nach innerer Glückseligkeit, unterscheiden sich im Vergleich der einzelnen Fassungen. Die Romanausgaben zeigen die Suche Agathons nach vollkommener äußerer und innerer Glückseligkeit. Selbiges Ziel schreibt Wieland seinem Helden erstmalig in der dritten Fassung zu. Dabei steht jedoch die aufklärerische Geisteshaltung Wielands dieser absoluten Präferierung von ,nur einer, der agathonschen Lebensphilosophie diametral gegenüber.