Beschreibung
Das Leben dreier faszinierender Frauen, die in der frühen Neuzeit ihren eigenen Weg auch ohne Männer gefunden haben. Weibliche Selbstverwirklichung in der frühen Neuzeit: Das Leben dreier ungewöhnlich selbständiger und erfolgreicher Frauen. Frauen aus drei religiösen Gemeinschaften, von verschiedener sozialer Herkunft, die mit unterschiedlichem Temperament und wechselhaftem Glück ihren Lebensweg gegangen sind: Eine jüdische Großhändlerin aus Hamburg, die auch als Witwe in ganz Europa Geschäfte tätigt. Eine Französin, die ihren Sohn preisgibt, nach Kanada aufbricht und die Indianer missioniert. Eine Frankfurterin, die sich scheiden läßt, um in Mittelamerika die Flora und Fauna zu erforschen. Natalie Zemon Davis gelingt es, die Missverständnisse mancher (männlicher) Zeitgenossen aus dem Weg zu räumen und sie durch ein mustergültiges Beispiel historischer Frauenforschung zu ersetzen.
Autorenportrait
Natalie Zemon Davis wurde 1928 in Detroit geboren. Sie promovierte 1959 an der Universtity of Michigan und unterrichtete unter anderem in Providence, Toronto, Berkeley, Paris, Princeton und Oxford. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Sozial- und Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts in Frankreich und der frühen Neuzeit Europas. Aufgrund ihrer Arbeiten kommt ihr der Rang einer Vordenkerin der interdisziplinären Kulturwissenschaft zu. Durch ihre Forschungen im Bereich von Humanismus und Reformation, Frauengeschichte und Gender Studies sowie der Jüdischen Geschichte wurde sie zu einer der international führenden Vertreterinnen ihres Faches. Zemon Davis hat die Ehrendoktorwürde mehrerer Universitäten erhalten und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem 2001 mit dem Aby-M.-Warburg-Preis und 2010 mit dem Internationalen Holberg-Gedenkpreis, ausgezeichnet. Seit ihrer Emeritierung 1996 lebt sie als freie Schriftstellerin in Toronto und ist dort wieder an der Universität tätig.