Beschreibung
Berlin als 'Gründer-Zentrum' des nationalen Gedächtnisses bildete zugleich das Sprungbrett für Forschungsreisen und ethnographische Unternehmungen. Der Band rekonstruiert die Verflechtungen zwischen kolonialen, wissenschaftlichen und kulturellen Diskursen in ihren konstituierenden Grundzügen. Als Archäologie einer "Gründerzeit" leistet er damit einen Beitrag zur Erhellung der kulturellen Nachwirkungen und Folgen des deutschen Kolonialismus in Wissenschaft, Literatur und Medien. "Ein aufschlußreicher Sammelband einer Berliner Forschergruppe über "Literatur, Medien, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden" bietet jetzt der Diskussion (zum kolonialen Erbe des Postkolonialismus) reiches Anschauungsmaterial und kluge Argumente. In zwölf Beiträgen erkundet er exotische Maskenspiele bei Döblin, Kolonialdiskurse bei Kafka, Sammeln und Erzählen bei Frobenius, Landschaftsschilderungen aus 'Deutsch-Süd-West', Südseeträume aus Samoa, Tropenkoller in der Medizin, Kolonialpolitik in der wilhelminischen Vergnügungskultur, deutsche Dichter und Ingenieure am Suez-Kanal und manches mehr." FAZ