Beschreibung
Was ist Sprache und was ihr Verhältnis zu Wahrheit? Ist Sprache unser Zugang zu Wahrheit oder das Hindernis, das es zu überwinden gilt? Der prominente Romanist Karl Vossler streitet sich 1916 mit seinem jüngeren Kollegen Leo Spitzer über diese grundsätzlichen Fragen der Sprachwissenschaft und gemeinsam legen sie mit den beiden vorliegenden Texten einen Grundstein für das aktuelle Nachdenken über Sprache, Macht und ihre politischen Dimensionen. Im Rückgriff auf Vossler und Spitzer zeigt der Romanist und Literaturtheoretiker Gerhard Poppenberg, wie die lauten Rufe nach geschlechtergerechter Sprache und der mindestens genauso heftige Widerstand dagegen im Kontext dieser Grundfragen zu verstehen sind. Indem er uns so die Kraft der Sprache und den Einfluss, den die Gemeinschaft der Sprechenden seit jeher auf Kultur- und Sprachwandel hat, vor Augen führt, plädiert er für etwas mehr Gelassenheit in den gegenwärtigen Debatten.
Autorenportrait
Karl Vossler, 1872 geboren, war ein deutscher Literaturhistoriker und bedeutender Romanist. Er lehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an den Universitäten Heidelberg, Würzburg und München, wo er 1949 starb. Vossler wurde besonders für seine Arbeiten zu einer idealistischen Sprachwissenschaft bekannt, die sich mit Hilfe der Sprachauffassung Wilhelm von Humboldts, gegen den vorherrschenden Positivismus stellte.
Schlagzeile
Dürfen, sollen, oder müssen wir gendern?