Beschreibung
Krücken stecken in lehmigen Klumpen, widerstandslos gibt die Tiefe das Gewächs her. Blicke fahren durcheinander im Krümmen der Hoffnungen und Schmerzen. Dann richtet sich auf das große Licht über dem großen Platz der großen Leere. Beiworte fallen von entlaubten Bäumen, ihre Inhaltsleeren spritzen in ungedachte Räume. Durch den Türspalt dringt wenig Licht in die Halle, doch mit dem Öffnen werden die ersten Türzölle erhoben. Erst mit dem Wort, dem deutlich gesprochenen, öffnet sich die zweite Tür in den Morgen. Auf das Licht des Sinngehalts muss gewartet werden, denn noch räkelt sich der Tag durch die Dämmerung. Es ist ein Phänomen der Zeit, dass junge Menschen trotz der Unabhängigkeit und Freiheit nicht glücklich sind. Sie bedrohen das Leben anderer Menschen und nehmen sich selbst das Leben. Sie tun es mit Messern, wenn sie wie die Verrückten in die Brustkörbe und Bäuche stechen. Sie tun es mit Pangas, die sie wie Schwerter schwingen, wenn sie auf Köpfe einschlagen und sie spalten, als müsse das Holz kleingehackt werden. Sie tun es mit Schusswaffen, die von den Exilanten ins befreite Land gebracht wurden. Die Kalaschnikows und andere Waffen kamen mit genügend Munition zurück, um das Schießen nach der Unabhängigkeit weiter zu betreiben. Die Zeichen der Zukunft stehen nicht so gut, wie es vor der Unabhängigkeit erhofft worden war. Die Menschen haben nicht den Trost und die Zuversicht gefunden, die sie zum Neubeginn in der Freiheit brauchen. Junge Menschen finden ihre Hoffnungen und Erwartungen nicht erfüllt. Sie finden keine Arbeit, auch dann nicht, wenn sie einen Schulabschluss haben. Sie sehen aber, wie die gutbezahlten Posten an diejenigen gehen, die ihre Beziehungen zu Ministern, Staatssekretären und Parlamentariern haben, die der regierenden Partei angehören. Opportunismus und Vetternwirtschaft haben von Beginn an Löcher in die Vertrauenswürdigkeit des jungen Staates geschlagen.
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Autorenportrait
- Kindheitserlebnisse von der "Reichskristallnacht" und den Bombennächten über Köln Übersiedlung nach Bautzen, wo der Vater als Gynäkologe eine kleine Frauenklinik betreibt sieht als 10Jähriger wenige Monate vor Kriegsende, wie ein Zug von Häftlingen in KZKleidung von der SS bewacht durch die Stadt zieht 1951 Rückkehr nach Köln, um dem "roten" PolitTerror zu entgehen Medizinstudium in Köln und München seit 1960 Arzt, 1961 promoviert dreijährige Ausbildung in der pathologischen Anatomie (Universität Köln) Facharzt der Chirurgie (Universität Köln), der Traumatologie und plastisch rekonstruktiven Chirurgie (RuhrUniversität Bochum) 19851998 Arzt und Chirurg am Hospital in Oshakati zum "Honorary Professor of the University of Namibia" ernannt (1997