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Mythos Wehrmacht

Nachkriegsdebatten und Traditionspflege, Aufbau Taschenbücher 8072

Erschienen am 01.11.2001
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783746680729
Sprache: Deutsch
Umfang: 211 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 19 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ulrich de Maizière bezeichnete die Bundeswehr als eine Neuschöpfung, die nichts mit der Wehrmacht zu tun habe. Generäle der Wehrmacht, die in der "Himmeroder Denkschrift" 1950 den Grundstein zum Aufbau der Bundeswehr legten, zogen jedoch zu dieser Traditionslinien. Sie schürten den "Mythos Wehrmacht", um ihre Ideen im Parlament durchsetzen zu können. Bei der Gründung der Bundeswehr am 11. November 1955 war offiziell von "Staatsbürger in Uniform" die Rede, hinter den Kulissen hatten sich jedoch die Traditionalisten durchgesetzt. Seit Proklamation der "neuen Normalität" 1990 ist es für viele Soldaten selbstverständlich, sich in der Tradition der Wehrmacht zu sehen. Die neue Militärpolitik, die weltweite Kampfeinsätze der Bundeswehr befürwortet, unterstützt solches Denken. Die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" empörte die bundesdeutsche Öffentlichkeit: Sie zerstörtedie Legende von der sauberen Wehrmacht, entfachte eine Debatte um die deutsche Nation und Identität und erschütterte die "neue Normalität". Militärhistoriker und Publizisten setzen sich mit dem Mythos Wehrmacht und seinen Auswirkungen auf Militär, Politik und Gesellschaft auseinander. Dabei erörtern sie den Zusammenhang zwischen Debatten über die Erblast des Nationalsozialismus und neuer Machtpolitik nach 1990.

Autorenportrait

Detlef Bald, geb. 1941, lebt seit 1996 als freischaffender Historiker und Publizist in München. Autor vieler militär- und zeitgeschichtlicher sowie friedenspolitischer Studien. Weitere Veröffentlichungen u. a.: "Die Bundeswehr: eine kritische Geschichte. 1955-2005", "Die "Weiße Rose": von der Front in den Widerstand (AtV 2004)".