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Die Nordwestpassage

Meine Polarfahrt mit der Gjöa 1903-1907 - DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER - Das Original im Paperback Band 20, DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER - Das Original im Paperback Band 20

Erscheint am 20.03.2025, 1. Auflage 2025
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737400770
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Nordwestpassage als Handelsweg erschließen: Vor dem Polarforscher Roald Amundsen scheiterten schon viele bedeutende Entdecker bei dem Versuch, einen Seeweg durch das eisige Labyrinth der arktischen Inseln im Norden Amerikas zu finden, so etwa Sebastian Cabot, James Cook und John Franklin. Doch das Verhängnis seiner Vorgänger beflügelte den jungen Norweger und ihre Fehler dienten ihm als Inspiration. 1903 erwirbt Amundsen den Fischkutter Gjöa, stellt eine Expedition zusammen und wagt das scheinbar Unmögliche. Drei Jahre sollte die Reise durch die fremden Wasserstraßen dauern, unterwegs erforscht Amundsen die Lebensgewohnheiten der ansässigen Inuit, kartiert Küstenstriche und navigiert seine Gjöa gekonnt durch zwei Polarwinter, bis er endlich ein ihm durch die Beringstraße entgegenkommendes Walfangschiff sichtet. In einem spannenden Entdeckungsbericht lernen wir ihn nicht nur als sorgfältigen Berichterstatter mit trockenem Humor kennen, sondern auch als Mensch mit fast kindlicher Neugier und unerschütterlicher Loyalität. Zahlreiche Seereisende wagen heute wieder das Abenteuer und folgen auf Kreuzfahrten den Spuren, die Amundsen gelegt hat, nicht zuletzt auf der MS Roald Amundsen.

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Leseprobe

Um elf Uhr vormittags waren wir bei Färder. Das Wetter hatte sich gebessert und der Regen aufgehört. Als wir eben die Bugsiertrosse losmachen wollten, riss diese von selbst ab und ersparte uns dadurch die Arbeit. Mit vollen Segeln fuhr die Gjöa nun bei dem Wind südwärts und senkte ihre Flagge zu einem letzten Gruß an die Lieben daheim. Lange verfolgten wir das Bugsierboot mit dem Fernrohr, lange schwangen wir unsere Mützen und beantworteten die erst mit dem Boot in weiter Ferne verschwindenden Grüße. Nun waren wir also allein und jetzt begann die Expedition im Ernst. Schwer beladen, wie die Gjöa war, ging es nicht sehr schnell vorwärts. Da alles zum Voraus seeklar gemacht worden war, konnten wir sogleich unseren festen Dienst antreten. Die Wache wurde bestimmt und die Freiwache zog sich zurück. Wie herrlich war es! Kein Umtrieb, keine widerwärtigen Gläubiger, keine langweiligen Menschen mit schlechten Prophezeiungen oder zum Mindesten mit spöttischen Gesichtern Nur wir sieben vergnügten, zufriedenen Menschen, die da waren, wo sie sein wollten, und nun in froher Hoffnung und festem Glauben der Zukunft entgegensteuerten. Der Welt, die so lange düster und traurig vor mir gelegen hatte, sah ich jetzt wieder mit Mut und Lust entgegen. Der Leuchtturm von Lister war das Letzte, was wir vom Festland sahen. In der Nordsee jagten ein paar Windstöße daher, die für die nicht Seefesten unter uns weniger behaglich waren. Die Hunde waren jetzt losgebunden und liefen frei umher. An den Tagen, wo die See hochgeht und die Gjöa schlingert - denn das kommt vor -, laufen sie von einem zum anderen und studieren unsere Mienen. Die ihnen zugemessene tägliche Kost - ein getrockneter Fisch und ein Liter Wasser - befriedigt ihren Appetit durchaus nicht, und sie versuchen es daher auf alle mögliche Weise, sich eine Extramahlzeit zu ergattern.

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