Beschreibung
Grenzen und ihre Überschreitung sind im Kontext gesellschaftspolitischer Diskurse ein Thema von höchst beständiger Aktualität. Doch Liminalität ist ein viel komplexeres Phänomen, das weit über politisch motivierte Grenzen hinausreicht. Grenzerfahrungen sind überall dort anzutreffen, wo Menschen sich mit dem Unbekannten, mit dem "Anderen" konfrontiert sehen. Der vorliegende Band, der auf der Konferenz "Grenzüberschreitungen in Literatur und Kultur theorie" (Wien, 2017) basiert, beleuchtet das vielschichtige Themenfeld Grenze aus unterschiedlichen Perspektiven, die auf innovative Weise über die sozio-politische Dimension hinausgehen. Theorie und Ästhetik sollen dadurch ebenso in den Vordergrund gerückt werden wie Aspekte von Identität, Raum, Körper, Geist, Gesellschaft und Medien. Ein besonderer Fokus gilt dabei dem zentraleuropäischen Raum, für den - nicht zuletzt im (post-)habsburgischen Rahmen - liminale Situationen höchst spezifisch sind.